Kategorien
Musik

CD-Review: Big Bang – Diez tragos

Info
Bandname: BIG BANG
Albumname: Diez tragos
Musikrichtung: Alternative Rock
Erscheinungsjahr: 2012
Herkunft: Spanien
Myspace: http://www.myspace.com/grupobigbang
Website: http://www.bigbang.es

Endlich wieder Rage against the Machine auf spanisch!
Nein, es ist die neuste Veröffentlichung aus dem Hause Big Bang seit dem wirklich großen Debüt aus dem Jahre 2010.

Die zweite, “Diez tragos” nennt sie sich, beginnt mit “Dueño de mis sueños” hart, ziemlich hart und ist insgesamt eine deutliche Portion rockiger als ihr Vorgänger. Der Opener ist recht straight und kommt mit einem eingängigen Riffing und einigen netten Synthesizer-Effekten daher – nicht gleich mitreißend aber ein gelungener Eröffnungstitel.

Mit “Soy inmortal” schlagen Big Bang schon wieder etwas vertrautere Klänge an: Funkig, schnell, ein Solo das jegliche Aufmerksamkeit auf sich zieht und ein sehr schönes Bassfundament. Tatsächlich hätte ich so einen Song schon als ersten Titel erwartet, aber Big Bang scheinen den Hörer überraschen zu wollen, was meines Erachtens nahe liegt bei Liedern wie dem sich anschließenden “No soy un ángel”. Sehr stimmungsvolle Effekte im Hintergrund verpassen diesem Lied einen sehr modernen Anstrich, der Refrain überrascht und lockert den schleppenden Rhythmus gut auf – ein Song der Zeit braucht.

“Sufrir”! Was für ein mächtiger druckvoller Song! Der Refrain bohrt sich schon nach dem ersten Durchlauf der Platte in den Gehörgang, wirklich sehr schöne Vocals und mit viel Überzeugung vorgetragen. Der raue Gitarrensound gibt dem Lied einen schönen transparenten Alternative Rock Glanz und die Drums entfalten in den ruhigeren Passagen eine fast schon hypnotische Wirkung. Darauf folgt mit “Crucifícame” eine Nummer die den Hörer wieder etwas beruhigt, sehr massives Riffing, zäher Groove. Sehr entspannter Song, der ideal als Puffer zwischen den zwei harten “Rocknummern” sitzt ( “Sufrir” und der rasante “Descifrar los signos”, welcher mit feinen Megafon Vocals und einem interessanten Dynamikwechsel auffällt).

Wie auch auf dem Debutalbum wird man immer wieder von sehr prägnanten Gittarreneffekten, wie kleinen Slides oder Anschlagswechseln verwöhnt. Das Schlagzeug zaubert immer wieder wirklich ansprechende Fills bzw. Rhythmen daher und der Bass scheint omnipräsent. Hier wird nach wie vor keine Einheitskost geboten sondern ansprechende und vor allem durchdachte Songs. Als schöne Beispiele seien an dieser Stelle noch “La eternidad” und “Quien es quien” erwähnt: Der erstere kommt mit einem zähen Groove daher, der immer wieder durch die sorgfältige Percussionarbeit aufgelockert wird – kein Song der gleich ins Ohr geht aber eine echt spannende Komposition. “Quien es quien”, ein eingängiger Refrain der zum Mitsingen einlädt trifft auf sphärische Strophen und ein insgesamt sehr kreatives Songwriting!

Fazit: Ein sehr schönes Album und für mich tatsächlich eine Steigerung zum Debüt! Der Abwechslungsreichtum des Albums scheint keine Grenzen zu kennen, man kann selbst nach mehreren Wochen immer wieder neue Facetten auf diesem Album entdecken. Natürlich ist auch dieses Album Fans von Audioslave bzw. Rage Against the Machine zu empfehlen, aber auch Liebhabern der etwas progressiveren Gangart wie z.B. The Velvet Underground oder Dream Theater lege ich diese Platte ans Herz!
¡Muchas gracias!

Hörtipps: “Soy inmortal”, “La eternidad”, “Descifrar los signos” und natürlich “Sufrir”!!!

Bewertung : 9 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Dueño de mis sueños
02. Soy inmortal
03. No soy un ángel
04. Sufrir
05. Crucifícame
06. Descifrar los signos
07. Ver llorar desiertos
08. La eternidad
09. Quien es quien
10. Franco is dead

Besetzung:
Vocals: Manuel Rubiales
Drums: Siscu Carrasco
Bass: Rafa Caamaño
Guitar: Francisco Rubiales
Kategorien
Musik

CD-Review: BIG BANG – Sin renuncia a la esperanza


Info
Bandname: BIG BANG
Albumname: Sin renuncia a la esperanza
Musikrichtung: Alternative Rock
Erscheinungsjahr: 2010
Label: Nat Team Media
Herkunft: Spanien
Myspace: http://www.myspace.com/grupobigbang
Website: http://www.bigbang.es

Wow! Audioslave haben doch ein neues Album und Chris Cornell singt…auf spanisch?
Da stimmt doch etwas nicht…

So oder so ähnlich waren meine ersten Gedanken zu BIG BANGs „Sin renuncia a la esperanza” und gewisse Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Knackiger Alternative Rock angereichert mit einer guten Portion Funk sowie einer kleinen Priese Crossover – ein Rezept das durchaus zu überzeugen weiß jedoch trainierte Geschmacksnerven erfordert.

“Oir y callar” beginnt ein wenig schleppend , klingt dennoch durch den ansprechenden Einsatz von Effekten recht interessant und modern. Nicht der beste Titel aber ein gelungener Opener, auf welchen allerdings einer der besten Songs dieses Albums folgt: „Fiel”, markantes Gitarrenspiel, überraschendes Songwriting und ein hitverdächtiger Refrain heben dieses Stück vom Rest der Scheibe stark ab.

Um die Vielschichtigkeit dieses Albums zumindest ein wenig zu beleuchten, seien an dieser Stelle „La esperial”, „No fue por error” und „Dime” erwähnt.

Ersterer kommt zwar mit einem (für diese Band) straighten Riffing daher, entpuppt sich jedoch nach kurzer Zeit als progressive, lebendige und vor allem durchdachte Komposition mit schön viel Groove. „No fue por error” hingegen zeigt sich natürlich nicht weniger progressiv, aber viel jazziger und lebt von einer wirklich gelungenen kompositorischen Dynamik. Einzig die Gesangseffekte empfinde ich nicht gänzlich als gelungen, allerdings kann der Übergang zu dem sich anschließenden, sehr entspannten und ebenfalls jazzigen „Dime” wieder voll überzeugen.

Um es festzuhalten: Innerhalb von drei Songs bewegten sich BIG BANG also zwischen Funk Rock der Marke Rage Against The Machine über den Klangteppich älterer Tool Platten bis hin zu einem, an Pat Matheny erinnernden Fusion Jazz – wieder einmal ein Anwärter auf den großen Preis für Abwechslungsreichtum!

Wie verhält es sich denn nun mit dem ersten Höreindruck, der mich so stark an Audioslave erinnerte? Dieser bleibt bei den rockigeren Nummern wie z.B. „Esclavo” definitiv bestehen: Sehr kräftiges, eingängiges Riffing, gute Leadgitarren und ein melodischer, scheinbar über allem thronender Gesang.

Zur Produktion: Recht transparent, nie zu trocken aber der Produzent hat es für meinen Geschmack bei dem ein oder anderen Effekt (Gesang/Hall) ein wenig zu gut gemeint.

Fazit:

Wer sich für Bands wie Cynic, The Velvet Underground und natürlich Audioslave begeistern kann, wird sich ganz sicher bei BIG BANG sofort wohl fühlen – abwechslungsreiche, spannende Songs, die mit jedem erneuten Hören an Vielfalt gewinnen.

¡Está bien!

Hörtipps: “Fiel”, “La esperial”, “No fue por error” undSiento el dolor”

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Oir y callar
02.
Fiel
03. En
calma
04. Hay
suenos
05. La
espiral
06. No
fue por error
07. Dime
08.
Esclavo
09.
Siento el dolor
10. Sin
rencor

Besetzung:
Gesang:           Manuel Rubiales
Drums:            Siscu Carrasco
Bass:               Rafa Caamaño
Gitarre:           Francisco Rubiales