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Musik

CD-Review: Divus – Aureola

Info
Bandname: Divus
Albumname: Aureola
Musikrichtung: Progressive Rock / Instrumental
Erscheinungsdatum: 08.08. 2013
Label: keins
Herkunft: Schweiz
Facebook: https://www.facebook.com/divusband
 
Manchmal möchte man meinen, sechs Songs wären viel zu wenig für ein Album. Und dann kommen Bands wie DIVUS und beweisen einem das Gegenteil. Auf ihrem Debütalbum Aureolahaben die Schweizer sechs Songs gepresst, jedoch dabei die volle CD-Länge ausgereizt. Nichts für die schnelle Raucherpause zwischendurch (auch wenn ich Nichtraucher bin), da selbst der kürzeste Titel knappe neun Minuten geht. Dieses Album könnte tatsächlich interessant werden.
 
Wer bei DIVUS auf Gesang wartet, tut dies vergeblich. Jedes einzelne der Lieder ist instrumental, was so natürlich nur im ProgRock funktionieren kann. Ob es die Band schafft, mich damit zu überzeugen, wird sich in den nächsten Zeilen herausstellen. Von der Produktion her gibt es schon mal nichts zu mäkeln. Sauber und ausgewogen, dafür gibt es für mich keinen Ansatzpunkt zur Kritik.
 
Aureolabeginnt mit „Vates“, einem elfeinhalbminütigen Werk, dass gleich von Anfang an recht deutlich klar macht, wohin die Reise geht. Die Leads sind mit leichtem Hall versehen, wodurch die ganze Nummer einen leicht mystischen Touch bekommt. Hier und da sind ein paar ruhigereStellen eingestreut, die den ganzen Eindruck noch bestätigen. Meiner Meinung nach ein ganz gut gelungener Anfang. Mit „Anima“ folgt dann auch schon der längste Titel des Albums. 17:42 sind nichts, was man einfach mal so zeitlich über hat. Entsprechend lang hat es auch gedauert, bis ich mich entscheiden konnte, was ich von dem Song halte. Auch hier mangelt es nicht an Abwechslung, allerdings fehlen mir dann doch ab und an mal ein oder zwei gesungene Zeilen. Der Song beginnt recht ruhig und baut sich über die ersten Minuten schön auf, bevor wieder ein wenig der Wind aus den Segeln genommen wird. Besonders in der Mitte des Songs nehmen die Jungs ein wenig Fahrt auf, was mir sehr gut gefällt und mich kurz an Bands wie PROTEST THE HERO erinnert. Die Nummer eignet sich aber definitiv hervorragend um zuentspannen.
 
Awakening“ ist erneut im Längenbereich des Openers anzusiedeln und zieht gleich von Anfang an recht gut durch, auch wenn die Band sehr schnell wieder Tempo herausnimmt. Auch hier vermisse ich irgendwo den Gesang. Abwechslungsreich ist auch dieseNummer (besonders der Teil gegen Ende gefällt mir sehr), vom Sound her jedoch ähnlich wie die vorangegangenen (sprich Hall auf den Leads, stark verzerrte Rhythmusgitarren). Mit „Mosaic I“ beginnt dann ein dreiteiliges Werk mit einem sehr ruhigen Intro, das einen noch tiefer in die mystische Grundstimmung eintauchen lässt. Was ich an der Nummer unglaublich cool finde, ist das sich der Song so gut aufbaut, dass einem kaum auffällt, dass er auch fast neun Minuten lang ist. Das Beckenspiel des Schlagzeugs, die von links nach rechts wandernden, hallenden Leads und der dezent im Hintergrund gespielte Rhythmus sind hier besonders stark gemacht, bevor man dann langsam an den Ausbruch des Songs geführt wird – denkt man.
 
Stattdessen beginnt „Mosaic II“, in den der Vorgänger ohne Pause übergeht. Auch hier geht es recht ruhig los, allerdings etwas grooviger, sodass man doch etwas mitnickt. Der Groove bleibt auch in späteren Teilen des Songs immer aufrecht erhalten und gibt der Nummer einen sehr coolen Anstrich. Auch wenn es mir eher schwer fällt, einen bestimmten Song von Aureolaherauszupicken, „Mosaic II“ wird wohl meine Lieblingsnummer. Einige Teile des Songs erinnern mich gar an ruhigere Stellen aus dem ein oder anderen AUGUST BURNS RED-Song (besonders „Creative Captivity“ kommt mir da in den Sinn). Damit trifft man natürlich immer den Geschmack eines Metalcore-Geprägten wie mich. Großartiger Song, der ebenfalls ohne Pause zu „Mosaic III“ übergeht. Auch der überzeugt mich mit ähnlichen Anleihen wie „Mosaic II“. Coole Riffs, Maiden-ähnliche Leads und ein Groove, der einen zum Mitnicken zwingt. Es scheint, als würden die Jungs gerade gegen Ende noch einmal richtig einen raus hauen wollen – und das tun sie mit Erfolg. Wenn die zweite Platte so weitergeht wie die erste aufhört, will ich mehr davon.
 
Fazit: Experimentierfreudig, abwechslungsreich und musikalisch einwandfrei zeigen sich DIVUS auf Aureola schon.Großer Kritikpunkt meinerseits wäre die Länge der Songs, da man hier und da doch aus einem Song zwei oder eventuell gar drei hätte machen können („Anima“), und der Gesang, der mir im ersten Teil der Scheibe tatsächlich etwas fehlt, was aber durch das tolle Songwriting in der „Mosaic“-Reihe ausgeglichen wird. Empfehlenswert ist die Platte für alle, die sich für Instrumentalwerke aussprechen und musikalisch ansprechend relaxen wollen.
 
Erhältlich ist die Scheibe übrigens hier: http://divusband.bandcamp.com/
 
Hörtipps: Besonders die„Mosaic“-Teile, aber auch „Vates“.
 
Bewertung: 8 von 10 Punkten
 
Tracklist
1. Vates
2. Anima
3. Awakening
4. Mosaic I
5. Mosaic II
6. Mosaic III
 
Besetzung
Gitarre: Robin
Gitarre: Aaron
Schlagzeug: Rouge
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Musik

EP Review: Mr. Serious and the Groove Monkeys – EP 2013


Info


Bandname: Mr. Serious and the Groove Monkeys
EP-Titel: EP 2013
Musikrichtung: Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: n.A.
Herkunft: Deutschland
Website: www.serious-monkeys.com

OK, zugegeben: das Review hat eine Weile auf sich warten lassen, aber es war dringend nötig, die EP öfter als zehn Durchläufe durchrumpeln zu lassen!

Gleich erst einmal vorweg: auf ihrer Internetseite geben die Jungs an ein bisschen was von den RED HOT CHILI PEPPERS und AUDIOSLAVE zu haben. Das galt es für mich hier zu prüfen, denn das haben schon einige behauptet und sind schwer am Riff der Realität schiffbrüchig gegangen.


Die EP geht ohne Vorwarnung in die Offensive und verzaubert mit starkem Songwriting. Der ausgeprägte Funk-Bass geht sofort in die Vollen und sowohl die Gitarren als auch das Schlagzeug überzeugen mit sehr guter Arbeit. „Booze“ nennt sich der Opener und kann sich wirklich blicken lassen – arhytmisch und recht proggy rumpelt der erste Titel durch die Gehörgänge. Gesanglich erinnert mich die Geschichte ein bisschen an MUSE, nur, wie ich finde, mit etwas mehr schrillem Charakter. Macht jedenfalls ordentlich Spaß, auch nach mehrmaligem Hören.


„Alone“ erinnert mich vom Gesang sofort an AUDIOSLAVE – stimmlich scheint der Kollege wirklich flexibel zu sein, auch wenn ab dem Refrain wieder die Stimme in Richtung MUSE übergeht. Wirklich gut! Und der Bass schnorpst erneut sehr funky und individuell durch das Rhythmus-Wirrwarr. Die Gitarren lasse ich hier leider etwas außer Acht. Die liefern natürlich ebenfalls sehr gute Arbeit ab, aber hauptsächlich begleiten sie rhythmisch. Die Soli sind in Ordnung, da ist aber in der Musikrichtung noch mehr möglich! Am Schlagzeug wirbeln die Sticks gehörig los. Die vielen Takt- und Rhythmuswechsel sind nicht von schlechten Eltern! Weiter geht’s mit „Bug“ – abgespaced, midtempo und eher etwas mehr in die Richtung AUDIOSLAVE. Soli sind hier effektverspielter und man zieht beim Kopfnicken gleich die Oberlippe a la BILLY IDOL hoch. Auch wenn der Song nicht gleich so richtig Fahrt aufnimmt, kommen mir die vier Minuten nicht zu lang vor. Ganz nett! Das plötzliche Ende des Songs gefällt mir besonders gut, passt sich an den aufgeschaukelten Soundbrei sehr gut an.

Der folgende Song „Dream“ erinnert mich tatsächlich an die besagten RED HOT CHILI PEPPERS, smoother Groove und eher dezenter Strophenteil, der von aufbrausenden Refrain und Funkparts abgelöst wird. Meiner Meinung nach eine ordentliche Maschine – vorerst unscheinbar, aber unglaublich hypnotisierend, wenn man öfter den Durchlauf wagt.


„Carl Huso“ erinnert von der Gesangsrhythmik an ein gestrecktes „Spacelord“ von MONSTER MAGNET – könnte man als Kritikpunkt sehen, da der Song auch ähnlich aufgebaut ist. Eigentlich keine schlechte Nummer, aber die Verwandtschaft mit „Spacelord“ liegt schon als dicker Pelz auf der Zunge…

„Sundown“ bildet das Schlusslicht der EP. Das Tempo ist erneut zurückgefahren und walzend wühlt sich der Song durchs Gehirn. Den Gesang empfinde ich als recht verspielt, aber abwechslungsreich. Die Gitarrenarbeit ist dezenter gestaltet. Die Marke, welche „Booze“ gesetzt hat, wird hier nicht mehr erreicht, als wäre die Luft raus – das Empfinden folgt allerdings aus dem hintereinander weg Hören der EP.

Fazit: Die EP bietet ordentlich Abwechslung, wenn man dafür bereit ist. Die Songs sind wirklich gut und man sollte die Jungs im Ohr behalten. Die nötige Individualität für ein Album würde ich mir wünschen,  denn die Band hat das Zeug sich einen eigenen Stil zu verpassen, ohne dass sie sich mit anderen Größen vergleichen müssten. Ich warte das Album ab und drücke den Jungs die Daumen, dass das Songwriting ähnlich komplex, wie bei ihren ersten beiden Titeln der EP aus der Feder tropft.

Auf ein erfolgreiches neues Jahr wünscht,
Euer Ron



Hörtipps: „Booze“, „Alone“

Bewertung:  5 von 8 Punkten

Tracklist:
1. Booze
2. Alone
3. Bug
4. Dream
5. Carl Huso
6. Sundown

Besetzung:
Marco – Gesang
Fetz  – Gitarre
Tobi – Gitarre
Pogy – Bass
Sebi – Schlagzeug
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CD-Review: Unparalleled Height – Rise of the Voiceless

Info
Bandname: Unparalleled Height
Albumname: Rise of the Voiceless
Musikrichtung: Hard Rock / Metal
Veröffentlicht: 26.11.2013
Label: Independent
Herkunft: USA
Facebook: www.facebook.com/UnparalleledHeight

Sobald ich Bands wie BULLET FOR MY VALENTINE, AVENGED SEVENFOLD und TRVIUM in der Beschreibung einer Band auftauchen sehe, ist meine Aufmerksamkeit generell geweckt. So erging es mir dieses Mal auch mit UNPARALLELED HEIGHT, deren Debütalbum Rise of the Voicelessheute Gegenstand dieses Reviews werden soll.

Produktionstechnisch erinnert mich das Ganze an JUDAS PRIEST’s Nostradamus.Über dieses Album kann man denken was man will, es geht ja hier schließlich nur um die Produktion, nicht um musikalische Vergleiche. Und ehrlich gesagt: Ich kann euch aufatmen hören.

Das Intro zu Rise of the Voiceless(The Rise“) kreiert schon mal die bei Alben dieser Art gewohnte düstere Atmosphäre. Gefolgt wird dieses Intro von „Strength Through Silence“, dem ersten richtigen, vollwertigen Song der Platte. Auch wenn ich persönlich den Gesang gewöhnungsbedürftig finde, gefällt mir die instrumentale Seite doch recht gut. Tonnenschwere, melodische Gitarren und hier und da ein paar Rhythmuswechsel erwecken einen doch recht progressiven Eindruck und manchmal erinnert mich das Riffing tatsächlich an die ein oder andere anfangs erwähnte Band (im Interlude kommen mir da zum Beispiel stark BFMV in den Sinn).

„Memories Remain“ (nein, METALLICA-Fans, schaut nochmal hin) beginnt mit einem Riff, das dir einfach nur „in-your-face“ um die Ohren fliegt (auch wenn das vielleicht beim ersten Mal Lesen nicht wirklich Sinn hat). Die einzige Kritik, die ich tatsächlich äußern muss, sind die bisher doch sehr weichgespülten Refrains, bei denen kontinuierlich das Tempo herausgenommen wird. Der Drive in der Strophe von „Spare This Soul“ allerdings lädt einfach zum Mitnicken ein. Diesmal muss ich an KILLSWITCH ENGAGE denken (vielleicht sollten die Jungs auch die noch in ihre Beschreibung einbringen).

Den ersten Höhepunkt des Albums bildet „Breaking Through“. Egal, wie lange und genau ich suche, ich finde einfach keinen Anlass zur Kritik. Selbst der Refrain ist hier nicht so nervig wie in den vorherigen Titeln, dazu der coole Groove im Intro und die (anfangs) gitarrenlose Strophe – den Track kann ich bedenkenlos empfehlen. Bei „Never Far Away“ wird (wenn man die Refrains ausnimmt“ zum ersten Mal etwas der Fuß vom Gaspedal genommen. Die akustischen Gitarren in der Strophe und der im Hintergrund leise mitspielende Synthesizer machen den Song zu einer netten Rockballade.

Aber jetzt ist auch erst einmal genug mit Balladen – sagte das Intro von „The Vision Never Dies“. Die Strophe wiederum widerspricht dem Intro heftig, denn auch hier haben wir etwas balladenhaftere Strukturen. Was ich an diesem Titel besonders mag ist die gegen Ende des Refrains (der dieses mal zugegebenermaßen sogar gut klingt) gespielte Lead, die sich gnadenlos ins Ohr bohrt. „Dethroned“ – verdammt, mein Favorit dieses Albums steht fest! Der Text (es geht um Mobbing und Fehlverhalten gegenüber Kindern), die Riffs, die Soli und der erste Breakdown des Albums (wahnsinnig gut!) bestätigen mein Gefühl.

Oder etwa doch nicht? „Steadfast Spirit“ beginnt ebenfalls ziemlich vielversprechend. Die Strophenriffs drücken höllisch, der Refrain ist so, wie ich mir auch die anderen Refrains des Albums gewünscht hätte – dynamisch und trotzdem melodiös – und ein weiterer Breakdown, der wohl zu den mächtigsten zählt, die ich dieses Jahr gehört habe (und ich habe ABR’s Rescue and Restorerezensiert!) taucht auch noch auf. Großartiges Lied! „Malevolence End“ tut nicht einmal so, als würde er mir Zeit geben Luft zu holen. Mächtige Riffs, mächtige Gitarren, TRIVIUM-esque (ja, ich bin gebildet) Interludes und toller Gesang – resultiert in sechs Minuten, die einfach nur Spaß machen.

Rise of the Voicelessschließt mit einem zehnminütigen Epos (in der Kneipe nebenan höre ich ein gedämpftes, aber auch bestimmtes „45 Minuten!“ durch die Wand schallen). Von ruhig und leise zu Beginn entwickelt sich der Song über ein Nostradamus-ähnliches Interlude bis hin zu großartigen Rockstrophen und Synthesizer-Effekten, die mich an SONIC SYNDICATE’s erstes Album Eden Firedenken lassen, zu einem toll geschriebenen Werk mit akustischem Ausflug gegen Ende. Ein sehr guter Abschluss für Rise of the Voiceless.

Fazit: Nimmt man auf den Titel Bezug, könnte man sagen: Das Album verhält sich revolutionär. Am Anfang wenig überzeugend, wird es gegen Ende ein so fettes Brett, dass man sich kaum noch daran erinnert, wie alles eigentlich angefangen hat (vielleicht hängt das ja mit dem Brett zusammen). UNPARALLELED HEIGHT sollte man definitiv im Auge behalten, ich jedenfalls freue mich schon auf die nächste Platte.

Hörtipps: „Breaking Thorugh“, „Dethroned“, „Steadfast Spirit“, „Malevolence End“, „Heroes Prevail“

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Tracklist:
1. The Rise
2. Strength Through Silence
3. Memories Remain
4. Spare This Soul
5. Breaking Through
6. Never Far Away
7. The Vision Never Dies
8. Dethroned
9. Steadfast Spirit
10. Malevolence End
11. Heroes Prevail

Besetzung:
Vocals: Dave Kelly
Guitar, Vocals: Tyler James Larkin
Lead Guitar: CJ Masciantonio
Bass: James Davis
Drums: Justin Welling

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Musik

EP-Review: Life’s Too Short For Us – Everything’s Fine

Band: Life’s Too Short For Us
Album: Everything’s Gone (EP)
Musikrichtung: Skate Punk
Veröffentlicht: 29. Oktober 2013
Label: keins
Herkunft: Holland
Facebook: https://www.facebook.com/LTSFU

LIFE’S TOO SHORT FOR US haben kürzlich (na ja, Ende Oktober…) ihre neue 3-Songs-EP Everything’s Fineveröffentlicht. Natürlich haben wir uns da nicht lumpen lassen. Die Aufnahme hat zwar nur zehn Minuten Spielzeit, aber wir wissen ja: Es geht nicht um die Quantität sondern um die Qualität, richtig? Produktionstechnisch sage ich nur: Zebrahead’s Playmate of the Year. Kennt man das Album, kennt man die Produktion dieser EP. Gar nicht so schlecht, wie ich finde.

Und mit der Produktion hört der ZEBRAHEAD-Einfluss nicht auf. Der zieht sich nämlich weiter bis ins Songwriting. Irgendwie bringen mich solche Songs dazu, mir mal wieder ein Skateboard zu kaufen (auch wenn ich mir sicher bin, dass ich damit unglaublich albern aussehen würde), nur damit ich mich, wenn es schon mit dem Anblick nicht klappt, wenigstens für zehn Minuten cool vorkomme…

Aber zurück zur Musik: „Where We’re From“ beginnt mit einem Bassintro und geht dann in einem typischen Skate-Punk-Song über, der in einem Ohrwurm-Refrain seinen Höhepunkt findet. Im Grunde hat der Song alles was man in diesem Genre erwarten würde. Könnte es besser werden? Na ja, vielleicht … würde der Song 45 Minuten dauern … blieben mir 35 Minuten mehr um mich auf einem Skateboard lächerlich zu machen. Also könnte es wohl eher nicht besser werden.

„Your Approval“ hat songtechnisch eine ähnliche Struktur, auch wenn der Refrain diesmal nicht GANZ so catchy ist. Der Song ist ziemlich abwechslungsreich und zumindest was Taktwechsel angeht kommt man hier auf seine Kosten. Ganz nett, wie ich finde, und sicher ein schöner Grund um live mal einen Moshpit anzufangen.

Das könnte man aber auch bei „Not Gonna Play“. Verdammt, ist das ein Ohrwurm! Einmal gehört, erst nach zwei Wochen vergessen. Mehr muss ich nicht sagen, oder? Meine Lieblingsstelle ist der kleine „Breakdown“ (wenn man ihn so nennen will) gegen Ende der Nummer. Ongelooflijk goed (um es mal auf holländisch auszudrücken).

Fazit: Everything’s Fine ist mir zwar VIEL zu kurz, aber trotzdem empfehlenswert für jeden, der mit Zebrahead, Blink-182 und Co. was anfangen kann. Ein paar mehr Songs hätten der EP trotzdem gut zu Gesicht gestanden und dann hätte man eventuell auch über mehr Punkte sprechen können…

Bewertung: 6 von 8 Punkten

Tracklist:
1. Where We’re From
2. Your Approval
3. Not Gonna Play

Besetzung:
Vocals, Gitarre: Stefan
Gitarre: Kevin
Bass: Jasper
Drums, Backings: Sean
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Musik

CD-Review: Max Raptor – Mother’s Ruin

Info
Bandname: Max Raptor
Albumname: Mother’s Ruin
Musikrichtung: Punk-Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: Naim Edge Records
Herkunft: England
Facebook: http://www.facebook.com/maxraptor

MAX RAPTOR verfolge ich ja nun schon seit ihrer Portraits-EP aus dem Jahr 2011, als diese von BBC’s Radiomoderator Zane Lowe zum „Hottest Record“ gekürt wurde – von daher war ich doch sehr gespannt auf das erste Album der vier Engländer. Seit Mother’s Ruindann endlich am Montag erschien, läuft die Platte bei mir quasi schon die ganzen Tage hoch und runter. Und wer meine Reviews kennt, weiß, dass das an sich absolut kein schlechtes Zeichen ist.

Produziert wurde der Erstling von Dan Weller, dem auch KIDS IN GLASS HOUSES ihren neuen Sound zu verdanken haben. Die Produzentenwahl hat mir also (durch den Klang von KiGH’s Peaceberechtigte) kleine Fragezeichen auf die Stirn gekritzelt. Sind diese bei MAX RAPTOR unberechtigt? Nein! Sie sind einfach nur überflüssig.

Gleich mit ihrem ersten Song „Back of a Barrel Wave“ hauen die vier Jungs aus den Midlands mächtig auf den Putz und lassen jeden wissen, dass es sich hier um alles handelt aber definitiv kein Pop(-Punk)-Album. Die Gitarre wurde auf eine Klangtiefe gestimmt, die sogar den Bart von MACHINE HEAD’s Rob Flynn erzittern lassen würde. Hier wird Punk-Rock mit einer mächtigen Brise Metal-Klangfarbe gemischt. Gemäßigte Strophe und absolute Härte im Refrain, und fertig ist der Opener. Coole Sache, ohne Zweifel. Noch cooler ist allerdings der folgende Song, bei dessen Titel ein klein wenig Shakespeare mit ganz viel Gesellschaftskritik zusammengewürfelt wurde. Aus dem Shakespeare-Titel „The Taming of the Shrew“ (dt. „Der Widerspenstigen Zähmung“) wurde hier „The Taming of the Shrewd“ (dt. „Der Klugen Zähmung“). Auch musikalisch ist der Track allein durch seinen Ohrwurm-Refrain eine absolut gelungene Nummer und ein echter Hörtipp.

Dieser großartigen Albumeröffnung folgt die erste Single „England Breathes“. Erneut mischt die Band eine Mitnick-Strophe und einen Mitgröhl-Refrain mit klugen Texten (diesmal wird die Einwanderer-feindliche Haltung einiger weniger in England lautstark kritisiert). Der nächste Hörtipp und unten als Video eingeblendet. „Grace and Favours“ geht mit einer Palm-Mute-Strophe ins Rennen und auch wenn der Refrain mich bisher nicht so gepackt hat wie die meisten anderen auf dem Album, gefallen mir die eingebauten Breaks gegen Ende doch sehr.

Bei „Breakers“ wird man gleich zu Beginn mit den Refrain konfrontiert und gnadenlos in den nächsten Hit geworfen. Punkige Strophe, ein Refrain der kein Bein still und keinen Mund geschlossen hält und dazu der erneut richtig starke Text, indem es diesmal um die momentane politische Handhabe der europäischen Finanzkrise zu gehen scheint. „Evangeline“ startet ebenso gleich mit dem Refrain, der genau wie die anderen zum Mitsingen einlädt. MAX RAPTOR wissen, wie man einen Punk-Rock-Refrain schreiben muss. Dazu kommt ein unglaublich cooles Rockriff gegen Ende der Nummer, bei dem man sich einfach nur auf Livekonzerte freuen kann. Wie eigentlich alle vorangegangenen Nummern schon ein absoluter Hörtipp!

Nachdem man sich jetzt sechs Lieder lang ordentlich abreagieren konnte, kommt jetzt die große Überraschung des Albums: eine Ballade! „Heavy Hearts“ hätte ich absolut nicht erwartet, gerade weil man sich ordentlich eingerockt hatte. Der Song ist wahrscheinlich deshalb so eine großartige Abwechslung. Getragen von einer ruhigen Gitarre, einem dezenten Klavier und sehr gefühlvollem Gesang, den ich so von Wil Ray nie für möglich gehalten hätte. Eine richtig tolle Nummer! Gänsehaut pur – und Freunde des Feuerzeug-Schwenkens sollten jene Geräte nun auch zu MAX RAPTOR-Konzerten mitbringen. Gleich danach ist aber auch schon wieder gut mit der Taschentuch-Atmosphäre. „Must Work Harder“ haut einen wieder gewohnt schwungvoll in eine typische Punk-Rock-Stimmung – natürlich wieder getragen von einem unglaublich groovigen Refrain, bei dem selbst unmusikalische Menschen nicht anders können, als bei dem Drive im Takt mitzuklatschen. Die Nummer ist mein kleiner Geheimtipp für eine nächste Single.

Auf diesen Mega-Hit folgt der Namensgeber des Albums. Bei „Mother’s Ruin“ gefällt mir besonders die coole Bassline in der Strophe, der Refrain erinnert mich etwas an THE OFFSPRING, wohingegen die Riffs gegen Ende, trotz ihres wahnsinnigen Drucks, ebenso an die frühen LINKIN PARK denken lassen. Nichtsdestotrotz, ein Song der britischen Punk-Rock-Extraklasse und – man ahnt es wahrscheinlich – natürlich ein Hörtipp. Den Abschluss bildet mit „Pioneers“ ein weiterer klassischer Punk-Rock-Song mit groovigen Gitarren und dem typischen Mitsing-Refrain, bei dem jeder, der bis jetzt noch nicht heiser ist, seine Stimme verlieren kann. Zum Glück hab ich mich gegen einen Podcast entschieden…

Fazit: MAX RAPTOR liefern ein Debüt auf absolutem Punk-Rock-Spitzenniveau ab und lassen mich nochmal über meine Entscheidung für das Album des Jahres nachdenken. Die Jungs haben ein unglaubliches Gefühl für Melodien und Mitsing-Passagen und verpacken das Ganze dann in eine für die Richtung typisch gesellschaftskritische/politische Lyrik, sodass man sich einer großen Zukunft für die Band sicher sein kann.

Hörtipps: ALLE! Besonders jedoch „England Breathes“, „Evangeline“, „Heavy Hearts“ und „Must Work Harder“

Bewertung: 10 von 10 Punkten

Tracklist
1. Back of a Barrel Wave
2. The Taming of the Shrewd
3. England Breathes
4. Grace and Favours
5. Breakers
6. Evangeline
7. Heavy Hearts
8. Must Work Harder
9. Mother’s Ruin
10. Pioneers

Besetzung
Vocals: Wil Ray
Guitar: Ben Winnington
Bass: Matt Stevenson

Drums: Pete Reisner

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Musik

LP-Review: Purson – The Circle And The Blue Door

Info
Bandname:  Purson
Albumname: The Circle And The Blue Door
Musikrichtung:  Psychedelic / Retro Rock
Erscheinungsjahr:  2013
Label:  Rise Above Records
Herkunft:  England
Facebook:  www.facebook.com/pursontheband

Das Debüt der Newcomer PURSON entpuppt sich als musikalische Zeitmaschine und katapultiert den Hörer in die zweite Hälfte der 1960er Jahre. Wer mit Bands wie COVEN etwas anfangen kann, zudem eine Affinität für BEATLES-Versatzstücke hat, psychedelische Klänge mag und auch kleineren Folkausflügen nicht abgeneigt ist, wird mit The Circle And The Blue Door bestens bedient. Bei aller soundtechnischen Authentizität bekommt man zusätzlich noch eine kraftvolle und sogleich warme Frauenstimme geboten. Wem bisher die Ohren angesichts dieser Verheißung noch nicht vor Vorfreude zucken, der kann sich das Lesen des Reviews ebenso gut schenken. Für alle anderen heißt es nun: Vorhang auf und hereinspaziert!

Im ersten Moment steigt man erstmal etwas benommen aus der Zeitkapsel. Der Opener „Wake up sleepy head“ gestaltet sich mit Akustikgitarre leicht folkig und wird mit Mellotron-Schwaden durchzogen. Die sanfte Stimme Rosalie Cunninghams tut ihr Übriges. Ein entspannter kleiner Song, der einem die Möglichkeit zur groben Orientierung gibt.

Da nun die Sinne wieder geschärft sind, kommt es zum nahtlosen Übergang zu „The contract“. Ein hypnotisch pulsierender Bass bildet die rote Linie an der man durch das Stück geführt wird. Im Hintergrund sorgen die betörenden Mellotron-Klangfarben für die nötige Untermalung. Wohldosiert werden Akustikgitarren eingestreut bevor es im Refrain etwas lebhafter zugeht. Als fesselndes Element agiert neben dem prägnanten Bass die fabelhafte Stimme.

„Spiderwood farm“ eröffnet mit wirbelnden Drums und knarrzigem Bass, während im Hintergrund die Orgel anschwelt und sich Wah-Wah-getränkte Gitarren der Gruppe anschließen. Treibende Passagen wechseln sich mit ruhigen ab. Tanzbar ist das aber allemal, da flattert die Schlaghose.

Jahrmarktklänge, Wasser und Möwengeschrei sind die Einleitung zu „Sailor’s wife lament“. Verträumt im ¾-Takt geht es schwebend durch das Stück. Der Gesang ist erneut sehr packend und betörend. Das Mellotron gibt feine Nuancen zur Rezeptur und der dominante Bass passt ebenso perfekt ins Bild. Hier kann man sich zurücklehnen und verzaubern lassen. Feine Sache!

Flott und rockig fällt dagegen „Leaning on a bear“ aus. Eine eingängige Nummer, die ohne Umwege zündet und wohl nicht zuletzt deswegen als Vorab-Single erwählt wurde. Melodieführendes Element ist hierbei ganz klar die Orgel. Das Schlagzeug rumpelt herrlich lebhaft und bietet den nötigen Schwung. Dieser Song fegt den Staub von der Tanzfläche, ganz klar!

Wer bisher die Lavalampe noch nicht angeknipst hat, sollte es spätesten zu „Tempest and the tide“ tun. Einer der Sorte Songs, in dessen Atmosphäre man sich verlieren kann, wenn man nicht aufpasst. (Zu dieser Art gehört für mich zum Beispiel auch „2000 light years from home“ von den ROLLING STONES.) Wunderbar verträumt und gefühlvoll arrangiert, mit Tiefe und dichten sphärischen Klangebenen. Der elfenartige Gesang und die Mellotron-Schwaden führen unweigerlich in eine andere Welt. Die Melodien lassen einen nicht so schnell wieder los. Großartig und doch irgendwie wieder viel zu schnell vorbei!

Nachdem beim Umdrehen der Platte der Kreislauf wieder in Schwung gekommen ist, passt die rockige Ausrichtung von „Mavericks and mystics“ bestens. Ein Song vom Schlage „Leaning on a bear“. Röhrende Gitarren und stampfender Beat formen sich zu einem mitreißenden Song. Geradlinig und direkt!

Packender hypnotischer Bass und die betörende Stimme wickeln den Hörer ein und das Mellotron zieht majestätisch im Hintergrund seine Kreise. Dazu gibt es noch einen ohrwurmlastigen Refrain. Sphärische Ausbrüche sowie ein schimmernder und flimmernder Gesamtsound runden „Well spoiled machine“ vollends ab. PURSON erschaffen auch bei diesem Song eine wunderbare komplexe Atmosphäre. Top!

Schwammige Gitarren legen bei „Sapphire ward“ vor und treiben diese Rocknummer voran. Über allem schwebt die sphärische Klangwolke der Tasteninstrumente. Verträumt und ergreifend wird dagegen der Refrain präsentiert und hallt weit über das Ende des Songs hinaus. Getragen wird ein Großteil des Stückes durch die berührende stimmliche Darbietung. Man lässt es sich zudem nicht nehmen, die Gitarre im Wah-Wah-Matsch geradezu zu ersticken.

Schimmernde Klänge im Walzertakt und man befindet sich mitten im Geschehen zu „Rocking horse“. Einmal mehr agiert man verträumt atmosphärisch und eingängig. Im Klanggebilde finden sich erneut Anklänge an späte BEATLES. Schon das ganze Album über haben PURSON ein gutes Gespür für authentische Stimmungen.

Einen weiteren Beweis dafür liefert „Tragic catastrophe“. Ein letztes Mal werden musikalische Traumwelten betreten, die hin und wieder durch beschwingt packende Abschnitte durchbrochen werden. Zum unbeschwerten Mitträllern lädt der Refrain ein und überzeugt mit hohem Widererkennungswert. Lediglich die La-La-La-Passagen im weiteren Verlauf hätte man sich schenken können. Zum Schluss schleppt sich das Stück sehr gleichförmig dahin, erhält aber seine interessanten Momente durch die Akzente, welche durch das Schlagzeug gesetzt werden.

Fazit:
Was für ein Einstand! Dieses Album ist wunderbar gelungen und begeistert. Egal ob man nun entspannt Relaxen oder ordentlich abzappeln will, es ist für jede Gelegenheit der passende Song dabei.
Zwar ist der Sound stellenweise etwas muffig und angestaubt, aber das macht es am Ende umso authentischer.
Besonders lobend erwähnen möchte ich auch noch mal den Gesang, denn fernab der wunderbaren Klangfarbe der Stimme, gefällt mir insbesondere die Darbietung der Gesangslinien. Diese fallen sehr interessant aus und sind kein gewohnter Einheitsbrei.
Es bleibt also nur zu hoffen, dass PURSON keine Eintagsfliege ist und uns somit auch zukünftig derart bezaubernde Alben in Aussicht gestellt werden können.


Hörtipps: „Sailor’s wife lament”, „Leaning on a bear“,„Tempest & the tide”, „Well spoiled machine”, „Sapphire ward”

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Tracklist:
01.Wake up sleepy head
02.The contract
03.Spiderwood farm
04.Sailor’s wife lament
05.Leaning on a bear
06.Tempest & the tide
07.Mavericks & mystics
08.Well spoiled machine
09.Sapphire ward
10.Rocking horse
11.Tragic catastrophe

Besetzung:
Rosalie Cunningham – Vocals, Guitars, Mellotron, Organ, Wurlitzer, Percussion
Ed Turner – Bass, Acoustic Guitar
Raphael Mura – Drums
William Cunningham – Saxophone, Jester duty

Für die Freunde der physischen Tonträger:

Natürlich ist das PURSON Debüt auch auf CD erschienen und da es sich beim Label um „Rise Above Records“ handelt dürfte auch schnell klar sein, dass es vermutlich im Laufe der Zeit alle erdenklichen Farben, Farbnuancen, Farbmischungen und was auch immer das menschliche Auge wahrnimmt, als Vinyl-Pressung erscheint.
Momentan gibt es Black Vinyl [400 lim], Red Vinyl [300 lim] und Gold Vinyl [300 lim].
Mittlerweile vergriffen dürften die Die-Hard-Editions sein (milky clear vinyl [100 lim], solid purple vinyl [200 lim] und black vinyl [100 lim]). Diese beinhalten zusätzlich zu den erstgenannten Pressungen zusätzlich ein Die-cut keyhole shaped slipcase, A2 poster, und Embroidered patch.

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Musik

CD-Review: Pelagic Zone – Pelagic Zone

Info
Bandname: Pelagic Zone
Albumname: Pelagic Zone
Musikrichtung: Funk/Blues/Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: Cranky Crustacean Sound
Herkunft: Deutschland
Facebook: www.facebook.com/pelagiczonemusic
Website: www.pelagiczone.net

Eine Band, die, wie bei Pelagic Zone unschwer zu erkennen, so auf Jams fokussiert ist, hat es wohl wirklich sehr schwer eine Debütscheibe aufzunehmen. Schließlich muss man sich ja letztendlich auf eine finale Songversion, die man dann so auf’s Album pressen will, einigen. Besonders bei so vielen verarbeiteten Musikrichtungen ist es interessant herauszufinden, wie das Endprodukt letztendlich klingen wird.

Dieses Endprodukt beginnt mit „You Are Pen“ und einem leicht bizarren Text. Stilistisch bewegen sich die Hamburger hier auf der Funk-Ebene und warten mit abgespacten Keyboardklängen und teilweise auch jazzigen Elementen auf. Angejazzt geht es auch bei „Hummingbird“ weiter. Hier geht man in Passagen über, die stark an 70er Jahre Prog-Bands erinnern. Ein wirklich guter Song und mein erster Hörtipp.

Mit „How Up (Do High Knee)“ hat sich die Band im Titel einen kleinen Kalauer erlaubt. Musikalisch erinnert mich die funkige Gitarre an Konsolenspiele der frühen Neunziger, die heute wohl nur noch wenigen bekannt sein werden. Die Nummer jedenfalls ist ein absoluter Ohrwurm und gerade der Gruppengesang regt sicher den einen oder anderen zum Mitsingen an. Der nächste Hörtipp. „Wanted“ geht schon im Intro eher in die rockige Richtung. Wieder hört man viel End-60er/70er Jahre-Einfluss (mir schwirrt The Band im Kopf herum, aber auch ein wenig Hendrix) und spaciges Keyboard.

Trees“ ist die kürzeste Nummer der Scheibe, die mich musikalisch sogar leicht an Hellsongs erinnert. Der Gesang wirkt hier durch die Unterstützung einer Sängerin sehr angenehm und verbreitet eine sehr nette Atmosphäre während des gesamten Titels. „Fast or Far“ zeigt sich dann von der bluesigen Seite und erinnert mich teilweise sogar recht stark an Henrik Freischlader. Der Song ist ein weiteres Beispiel für die Ausgewogenheit und den Abwechslungsreichtum auf der Platte und ein weiterer Hörtipp meinerseits.

Richtig progressiv wird es dann mit „Hand Granades & Harmonies“ schon im Intro, gefolgt von funkiger Strophe und groovigem Refrain. Ein weiteres Beispiel für gutes Songwriting und die bereits erwähnte Abwechslung. Auch bei „Too Fiddy“ geht es rockig progressiv weiter, natürlich ohne auf die bereits mehrmals erwähnten Keyboardklänge verzichten zu müssen, auch wenn hier die Gitarren weitaus härter klingen als in den vorherigen Songs, was die Nummer etwas von den anderen abhebt. Sogar mit etwas neumodischeren, elektronischen Einflüssen wird hier nicht gespart. Für mich der beste Titel der Scheibe – auch ohne Gesang.

Der letzte Song des Albums, „Void“, erinnert mich im Intro zwar stark an Lynyrd Skynyrd’s „Sweet Home Alabama“, entwickelt sich dann aber zu einem recht gelungenen Rock-Abschluss für die Debütplatte von Pelagic Zone.

Fazit: „Pelagic Zone“ ist ein recht gutes Debüt mit viel Abwechslung und kreativem Songwriting. Die Produktion gefällt mir wegen ihrer Schlichtheit sogar ganz gut, auch wenn es manch anderen vielleicht ein Dorn im Auge sein mag. Musikalisch bekommt man von Rock über Blues bis Jazz und Funk eigentlich alles geboten, was man sich vorstellen kann, wodurch es mir nicht schwerfällt, Pelagic Zone schnell weiterzuempfehlen.

Hörtipps: „Hummingbird“, „How Up (Do High Knee), „Trees“, „Fast or Far“, „Too Fiddy“

Bewertung 8 von 10 Punkten

Tracklist:
1. You Are Pen
2. Hummingbird
3. How Up (Do High Knee)
4. Wanted
5. Trees
6. Fast or Far
7. Hand Granades & Harmonies
8. Too Fiddy
9.Void

Besetzung:
Gesang, Gitarre: Bernd Ubben
Keyboard, Gesang: Martin Mundt
Bass, Gesang: Julian Bohne

Schlagzeug: Peter Urban

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Musik

EP-Review: CUBE – Building Up


Info
Bandname: CUBE
Albumname: Building Up
Musikrichtung: Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: keins
Herkunft: Deutschland
Facebook: www.facebook.com/cubesounds
Website: http://www.cubesound.de/

Mit CUBE kommt heute das zweite von drei Reviews diese Woche. Die Leipziger Rockband hat vor Kurzem ihre EP „Building Up“ veröffentlicht und unseren Fokus darauf gelenkt. Ob es sich lohnt?

Die Scheibe beginnt mit dem Song „Normal Life“ sehr rockig. Die Nummer kommt mit einigem Drive daher, der die Füße nicht ruhen lässt und besonders gegen Ende noch einmal ordentlich zulegt. Der einzige Kritikpunkt, den ich anbringen muss: Der Bass ist für meinen Geschmack noch etwas zu leise (und für jeden Musiker unter uns, der sich jetzt wundert: Nein, ich bin kein Bassist).

Bei „Dead Guy“ ist der Bass viel präsenter, was man durchaus auch an der sehr basslastigen Gitarre festmachen kann. Der Titel selbst ist mein absoluter Favorit. Der Refrain bleibt durch seine Rhythmusstruktur einfach im Kopf hängen und die Nummer wird auch nach mehrmaligem Hintereinander-Hören nicht langweilig.

„Butterfly Delusion“ bietet richtig interessantes Songwriting, das mit einem konstanten Wechsel zwischen Cash- (in der Strophe) und Foo-Fighters-Einfluss (im Refrain) aufwartet und gegen Ende noch einmal mit einem richtig wuchtigen Solo nachlegt. Ein weiterer Song, der sich nahtlos in das abwechslungsreiche Song-Repertoire einfügt.

Auch „Doctor“ zeigt sich wieder von einer etwas anderen Seite. Besonders hervorzuheben sind hier der Drive im Refrain, der die selben Reaktionen hervorruft wie schon die ersten beiden Songs, und das erneut wirklich gelungene Solo. Cooler Titel und für mich der zweite Hörtipp auf „Building Up“.

„The Old Man and the Storm“ bietet eine etwas ruhigere Stimmung. Der Refrain lässt mich irgendwie an eine Südsee-Insel denken (wahrscheinlich zieht es den alten Mann aus dem Song genau auf diese). Gegen Ende scheint sich der Song noch einmal wie ein Sturm aufzubauen, allerdings finde ich es schade, dass die Jungs diesen Sturm nicht auch noch einmal losbrechen lassen haben, denn das hätte definitiv noch einmal für einen interessanten Wechsel innerhalb des Songs gesorgt.

Fazit: „Building Up“ ist eine EP für den klassischen Rock-Fan. Die Songs sind abwechslungsreich genug, jedoch gibt es in der Produktion hier und da etwas kleinere Kritikpunkte (so schwankt zum Beispiel bei „The Old Man and the Storm“ innerhalb des Songs die Lautstärke), aber da die Produktion keine allzu große Rolle in meinenReviews spielt, gibt es von mir dafür keine allzu großen Punktabzüge. Bleibt nur zu sagen: Die EP ist empfehlenswert, da ich allerdings aufgrund ihrer Kürze nicht mehr als 6 Punkte geben würde, nicht höher zu bewerten.

Hörtipps: „Dead Guy“, „Doctor“

Bewertung: 5,5 von 10 Punkten

Tracklist:
1. Normal Life
2. Dead Guy
3. Butterfly Delusion
4. Doctor
5. The Old Man and the Storm

Besetzung:
Gesang: Patrick G.
Gitarre: David D.
Bass: Roman B.
Percussion: Sebastian G.

Drums: Johannes B.

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Musik

CD-Review: Ysma – Vagrant

Info
Bandname: Ysma
Albumname: Vagrant
Musikrichtung: Progressive Rock/Metal
Erscheinungsjahr: 2013
Label: keins
Herkunft: Deutschland
Facebook: www.facebook.com/YsmaBand
Website: ysma.bandcamp.com

Und wieder wird es progressiv bei New Rock Reviews. Nach etwas Zeitaufwand rückt heute das Review für die Münsteraner Band Ysma und ihr Debütalbum „Vagrant“ in den Fokus. Das interessante hierbei ist, dass es sich bei Ysma um eine reine Instrumental-Band handelt. Das allein ist schon einmal ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen Bands auf dem Blog. Die große Frage lautet: Kann Ysma mich soweit überzeugen, dass sie für die neu eingeführte Wahl zum Newcomer des Jahres 2013 infrage kommen?

Inchoate [Intro]“ wird getragen von sphärischen Gitarrenklängen und ein paar Klangeffekten im Hintergrund. Ein sehr mystisch anmutender Einstieg zu „Vagrant“, den man allerdings auch nur kurz genießen kann. „The Wanderer“ dagegen gibt dem Hörer gleich mit Metal-Riffing und Taktwechseln einen härteren Einstieg in das Hörvergnügen. Ab und an fühlt man sich leicht an das ein oder andere Metallica-Instrumental (mir kommt da speziell …And Justice for All’s „To Live is to Die“ in den Sinn) erinnert, aber auch Jazz-Passagen sind zu Hören. Mit anderen Worten: Bereits „The Wanderer“ bietet alles, was man sich von einem Progressive-Album wünschen kann: Taktwechsel, ausgefeiltes Songwriting und viel Abwechslung.

Mit „Remember Jenny Samkins“ legen Ysma wieder etwas ruhiger los. Der gesamte Song bleibt in dieser ruhigen, mystischen Stimmung und bietet so wieder Gelegenheit zum Nachdenken und Träumen. Generell habe ich das Gefühl, dass die Songs auch ohne Lyrics eine eigene Geschichte erzählen. Schon allein durch die Musik entstehen Bilder im Kopf, die Gesang einfach vollkommen überflüssig machen würden. „Auditory Cheesecake“ beginnt mit einem jazzigen Trompeten-Bass-Intro. Eine sehr interessante Kombination, der ein typisch progressiver Takt folgt. Das Songwriting lehnt sich hier stark an Opeth (und erneut einem Metallica-Instrumental, diesmal ist es Master of Puppets‘ „Orion“) an und ist deutlich näher am Metal orientiert als der Vorgänger-Titel.

Das Intro zu „Penumbra“ zeigt sich mit interessantem Picking und Fretless(!)-Bass von einer sehr interessanten Klangseite und der Song läuft insgesamt sehr ruhig durch. Hier fällt wieder der deutlich Rock-lastigere Stil auf. Ysma scheinen immer wieder vom einen Lied zum nächsten zwischen Prog-Rock und Prog-Metal zu wechseln. Eine interessante Herangehensweise und bei der Länge der Songs auch ohne Einwände zu empfehlen. Mit „Urville Citizen“ folgt eine Nummer, die meiner Meinung nach aus den durchweg hochkarätigen Songs hervorsticht. Das Intro bewegt sich noch in einem sphärisch-mystischen Klangbild, welches erst durch einsetzen der E-Gitarren durchbrochen wird und meine Annahme des Wechsels zwischen Prog-Rock und -Metal widerlegt, denn selbst innerhalb der Songs können Ysma vom einen zum anderen Stil springen. Wer den Klang der Band in einem Song dargeboten bekommen will: „Urville Citizen“ ist DIE Gelegenheit dafür.

Flatland“ lässt wieder keine Kompromisse zu. Das ist Prog-Metal wie er im Lehrbuch steht. Viele Flageoletts im Gitarrenspiel, erneut einiges an Abwechslung, Taktwechseln und starkem Songwriting (siehe der Break Mitte des Songs mit anschließendem Metal-Riffing und Solo!). Momentan habe ich in noch keinem einzigen Song kritikwürdige Punkte gefunden und das setzt sich auch bei „Moth“ fort. Erneut erinnert mich das Intro leicht an Opeth. Auch bei „Moth“ bietet man dem Hörer wieder viel sphärische Riffs und einen netten Break, in dem der Bass die Hauptrolle spielt, hin zum Prog-Metal und einen weiteren Break mit kleiner Schlagzeug-Einlage, dem eine unglaublich sphärische Leadgitarre folgt, bei der ich unweigerlich immer wieder an Doctor Who denken muss. Das Riff am Ende dagegen zeigt wieder, dass die Gitarren definitiv auch in die Thrash-Metal-Szene passen würden. Respekt für das saubere Spiel!

Primetime Dreaming“ ist eine kurze Gelegenheit zum erneuten Träumen und Eintauchen in die Klangbilder, die sich im Kopf bilden. Wer Musik liebt, hat an Songs wie diesen seinen Spaß! Auch „Clean“ bewegt sich auf einer ähnlichen Klangebene, mit Flageoletts und sauberem Picking, das einen gleich weiter (manchmal auch etwas vom „Hotel California“) träumen lässt. Die beiden Nummern sind definitiv ein Hörgenuss für Musiker und Musikliebhaber!

Es folgt mit „Alan Smithee’s Suicide Note“ der längste Song auf „Vagrant“. Auch hier geht es wieder ruhig und mystisch los, doch wie man sich vielleicht schon denken kann, wenn man die vorhergehenden Songs gehört hat, bleibt es nicht dabei, denn Ysma sind für Überraschungsmomente gut. Schon die ruhigen Gitarrenparts sorgen für interessante Klänge (auch hier wird wieder viel mit Flageoletts gespielt). Abwechslung steht natürlich auf dem Programm und so kann man sich nach einer Weile wieder schön an progressiven Metal-Gitarren erfreuen. Selbst mit seinen fast zehn Minuten ist mir der Titel noch etwas zu kurz und besonders die Lead-Gitarre am Ende gibt einem noch einmal einen netten Kick. Für den Song kann ich nur sagen: 45 Minuten! Ist das zu viel verlangt? (Zur Not vielleicht bei einer Live-Version?) Mit „Kindermensch“ folgt leider auch schon der letzte Song des Albums. Das Intro erinnert mich diesmal leicht an das von Metallica’s „Battery“. Die Jungs spielen wie schon bei fast allen vorhergehenden Songs durchweg mit den Klangeffekten, die sie zur Verfügung haben, und sorgen so für einen wirklich guten Abschluss für ihre Debütscheibe! Eigentlich gibt es nur einen einzigen Kritikpunkt an „Vagrant“ und der lautet:…

Fazit: …Wo ist die Vinyl? Der Sound der Band ist richtig klasse, der Fakt, dass es sich hier um eine Instrumental-Band handelt, stellt die Musik noch mehr in den Vordergrund als bei den Bands, die ich bisher rezensieren durfte. Hier haben wir vier Musiker, bei deren Werk man sich voll und ganz auf die Musik konzentrieren und darin eintauchen kann, denn nicht Lyrics, sondern die Musik und dadurch fabrizierte Klangbilder erzählen eine Story. Aus diesem Grund bietet sich meiner Meinung nach allein schon aus klanglichen Gründen eine Vinyl eher an als CDs oder Downloads. Ysma hat Zukunft und zur eingangs erwähnten Frage gibt es nur eine Antwort: Der Zettel mit dem Namen der Band liegt schon seit der Hälfte des Albums im Lostopf, denn auch die Münsteraner durchbrechen aus meiner Sicht die magische 8-Punkte-Schallmauer für Debütalben.

Apropos Alben: Wem ich die Scheibe schmackhaft machen konnte, empfehle ich den Info-Abschnitt am Anfang des Reviews, denn auf der Website kann man „Vagrant“ für einen guten und definitiv lohnenswerten Preis erhalten.

Hörtipps: Puh, stellt mir mal eine einfachere Aufgabe! Alle, vielleicht aber besonders „Urville Citizen“ und „Alan Smithee’s Suicide Note“. Alles subjektiv, natürlich …

Bewertung: 8,5 von 10 Punkten

Tracklist:
1. Inchoate [Intro]
2. The Wanderer
3. Remember Jenny Samkis
4. Auditory Cheesecake
5. Penumbra
6. Urville Citizen
7. Flatland
8. Moth
9. Primetime Dreaming
10. Clean
11. Alan Smithee’s Suicide Note
12. Kindermensch

Besetzung:
E- und Akustik-Gitarre: Daniel Kluger
E-Gitarre: Fabian Schroer
(Fretless)-Bass: Torge Dellert
Drums, Percussion, Trompete: Jens Milo
Kategorien
Musik

CD-Review: The Aqualung – The Aqualung

Info
Bandname: The Aqualung
Albumname: The Aqualung
Musikrichtung: Alternative Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: keins
Herkunft: Deutschland
Facebook: www.facebook.com/theaqualung
Website: www.theaqualung.de

Als ich den Bandnamen zum ersten Mal hörte, hatte ich sofort eine Querflöte und den Anfang des gleichnamigen Jethro-Tull-Titels im Ohr. Dabei haben The Aqualung nicht wirklich viel mit den britischen Progressive Rockern gemeinsam. Ob das Fehlen einer Querflöte bei dieser Band ein Vor- oder Nachteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich jedenfalls konzentriere mich erst einmal auf das gleichnamige Debütalbum.

Nachdem ich während den ersten Momenten des Instrumental-Openers „Immersion“ angenehmes Meeresrauschen wahrnehmen kann, machen auch die ersten musikalischen Klänge einen sehr ruhigen und entspannten Eindruck. Erst gegen Ende wird der Song etwas lauter, was sich jedoch als ganz gelungene Vorbereitung zu „My Anxiety“ herausstellt. Dieser kommt mit unglaublich wuchtigem Intro und Refrain daher und nur die Strophe nimmt den Wind aus den Segeln. Insgesamt eine wirklich gelungene Nummer.

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber in letzter Zeit gibt es viele Bands, deren Stil mich entweder an Lostprophets oder Funeral For a Friend erinnert. Bei „Breaking“ habe ich sogar das Gefühl, dass es beide sind. Während die Strophe genauso gut auf dem ersten Prophets-Album hätte Platz finden können, ist die Melancholie im Refrain schon wieder ausschlaggebend für meinen FFAF-Eindruck. „… But We Will Never Surrender“ schlägt irgendwo in eine ähnliche Kerbe, allerdings gibt es hier einen kleinen Bruch im Song, der dem Hörer für einen kurzen Moment Ruhe gönnt und mir wirklich sehr gelungen erscheint.

Mit „A Way Out“ scheint der Stil etwas härter zu werden. Wie schon bei den Vorgängern ist auch hier einiges an Progressivität herauszuhören. Besonders gut gefällt mir der Effekt auf dem Gesang in der Strophe und der Drive des Refrains. Alles in allem ein sehr gelungener Titel. Den nächsten Hörtipp gibt es mit „On My Own“. Das sehr ruhige Intro lässt eine Ballade vermuten, auch die Stimmung während des Songs bleibt balladesk. Im Interlude gibt es kleinere Soundeffekte, die kurzzeitig fast wie Walgesänge klingen, bevor der Song dann wieder in sein Grundmuster übergeht. Mein absoluter Favorit auf der Scheibe.

Nach so viel Ruhe muss es jetzt auch wieder etwas lauter zur Sache gehen. Und genau das wird mit „Our Oceans“ auch geboten. Gelungen finde ich hier den absolut coolen, dunklen und progressiven Mittelteil, der mich mit etwas mehr Gain auf der Gitarre sogar an Opeth erinnert hätte. Richtig gut. Trotzdem finde ich den Song nach hinten heraus etwas zu lang, da ohne Gesang. Denn immerhin folgt mit „The Aqualung Part I“ das zweite Instrumental nach dem Opener. Hier wird der Progressive-Anstrich richtig deutlich. Schon allein die Länge des Songs sagt alles aus. Während der gesamten Spielzeit von 11:19 wird mir nicht einmal langweilig. Großes Lob an das Instrumental-Songwriting!

Fazit: „The Aqualung“ ist ein interessantes Debütalbum, das ich jedoch an der ein oder anderen Stelle vom Songwriting her etwas zu gut vorhersagen konnte. Ausgenommen sind hier die beiden Instrumentals „Immersion“ und „The Aqualung Part I“. Wenn die Jungs es schaffen, auf dem nächsten Album ein paar Titel mit unterschiedlicher Songstruktur einzubauen, sehe ich definitiv keine schlechte Zukunft für The Aqualung.

Hörtipps: „My Anxiety“, „On My Own“, „The Aqualung Part I“

Bewertung: 7 von 10 Punkten

Tracklist:
1. Immersion
2. My Anxiety
3. Breaking
4. … But We Will Never Surrender
5. A Way Out
6. On My Own
7. Our Oceans
8. The Aqualung Part I

Besetzung:
Gitarre, Gesang: Daniel Höft
Gitarre, Gesang: Johannes Schwitalla
Bass: Claas-Henning Dörries

Schlagzeug, Gesang: Cornelius Laube