Kategorien
Musik

CD-Review: Lostprophets – Weapons

 
Info
Bandname:          Lostprophets
Albumname:        Weapons
Musikrichtung:     Rock, Alternative
Erscheinungsjahr: 2012
Label:                  Sony
Facebook:           http://www.facebook.com/lostprophets
Website:              http://lostprophets.com/


Endlich hab ich mich mal wieder dazu durchgerungen, ein Review abzugeben. Lang lang ist´s her, aber man macht das Ganze ja schließlich auch nur hobbymäßig.

Dieses Mal trifft es die neue Lostprophets-Scheibe. Ich war tatsächlich überrascht. Neue Scheibe nach zwei Jahren? Und diesmal sogar ´nen Drummer am Start? Beeindruckend. Trotzdem haben die Jungs es mal wieder geschafft, ihren Stil ein wenig zu verändern. Nicht falsch verstehen. Ich bin kein Freund des Stillstands. Veränderung tut manchmal wirklich gut, gerade in der Musik, denn sobald eine Band ausrechenbar ist, wird sie langweilig (*hust* Slayer *hust*, gut, Slayer waren nie gut, aber ihr versteht das Grundprinzip), trotzdem hätte mir ein bisschen mehr Kontinuität (gerade nach dem letzten Album) schon zugesagt.

Zu allererst würde ich gerne mit meinem Favoriten anfangen. „We Bring an Arsenal“ ist am Anfang zwar ein bisschen poppig, überzeugt mich dann aber doch mit seinem coolen Rhythmus und dem Mitsing-Refrain. Tja, coole Rhythmen und ein Mitsing-Refrain, das ist alles, was man für einen Hit braucht, wenn man Lostprophets heißt. Das komplette Gegenteil dazu war der erste Song, der von diesem Album überhaupt zu hören war. „Better Off Dead“ ist ein schöner Rocker mit einem mutig-politischen Text. Gefällt mir, denn Bands mit politischer Aussage können bei mir immer punkten und wenn sie dann auch noch so bekannt sind wie die Prophets, dann stößt die Aussage wahrscheinlich wirklich nicht auf taube Ohren.

Trotzdem wird mir irgendwie langweilig, während ich mir das Album anhöre. Viel zu viele Songs, die zwar okay sind, von denen man jetzt aber nicht unbedingt sagt: „Wow, wenn ich duschen bin, hab ich den hundertprozentig im Ohr!“. Schade eigentlich. Wo ich doch unter der Dusche so gerne Songs im Ohr habe… Der erste Song, der einem dann doch wieder ins Gesicht springt, ist „Somedays“, eine schöne Akustiknummer (und sie bleibt sogar durchweg akustisch). Gerade für ein paar Freunde von mir, wäre die Nummer der Höhepunkt der ganzen Platte. Ich brauch Akustiksongs zwar nicht dringend auf einem Rockalbum, trotzdem sorgen sie ab und zu für eine schöne Abwechslung. „Can’t Get Enough“, der letzte Song des Albums, ist wieder einer der besseren Songs der Scheibe und alles in allem ein guter Abschluss.

Da ich mir aber die Special Edition geholt hatte, ist hier für mich noch nicht Schluss. Falls ihr keine SE habt, holt sie euch sofort, es lohnt sich! Vier Bonussongs und ein Remix warten darauf gehört zu werden. „The Dead“, „Save Yourself“ und „If You Don’t Stand for Something, You’ll Fall for Anything“ sind einfach pure Energie. Gerade den letzten hätte ich niemals von Lostprophets erwartet. Das ist ein halber Anthrax-Tribute-Song! So will ich Lostprophets hören, so klingen sie live und so sollten sie auch mal eines ihrer Alben aufnehmen. Nicht groß abmischen, einfach rein ins Studio, einspielen und das Ganze raushauen. Wenn es dann so klingt, wie die drei „Garage Sessions“-Songs wäre das mein neues Lieblings-Album der Band.

So bleibt es allerdings dabei. Das Album ist okay, die Bonustracks sind stärker als das Album, aber trotzdem kommt das Teil nicht am Vorgänger „The Betrayed“ und meinem All-Time-Favourite „Start Something“ vorbei. Allerdings ist das auch alles eine Frage des Geschmacks und die Jungs gehen letztendlich sowieso ihren eigenen Weg.

Bewertung: 6 von 10 Punkten

Tracklist:

1.   Bring ‚em Down
2.   We Bring an Arsenal
3.   Another Shot
4.   Jesus Walks
5.   A Song for Where I’m From
6.   A Little Reminder That I’ll Never Forget
7.   Better Off Dead
8.   Heart on Loan
9.   Somedays
10. Can’t Get Enough

Besetzung:
Gesang:                     Ian Watkins
Gitarre:                     Mike Lewis
Gitarre:                      Lee Gaze
Bass:                         Stuart Richardson
Keyboard, Backings: Jamie Oliver
Drums:                       Luke Johnson