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Musik

CD-Review: Asking Alexandria – Stand Up And Scream

Info
Bandname: Asking Alexandria
Albumname: Stand Up And Scream
Musikrichtung: Metal-/Deathcore mit Dance-Einfluss
Erscheinungsjahr: 2011
Label: Plastic Head (Soulfood)
Herkunft: England
Myspace: http://www.myspace.com/askingalexandria
Website: http://www.askingalexandriaofficial.com/
Es gibt so viele Genres in der Welt der härteren Töne heutzutage. Die Musik hat sich weiterentwickelt und –verzweigt, da es immer wieder neue Musiker gab, die neues ausprobierten. Einiges erfordert dabei nicht so viel Talent und dafür viel, viel Kreativität. Bei Anderem ist es umgekehrt. Bei Einigem ist beides gefragt und manchmal findet man auch nichts von alledem. Asking Alexandria hat mehr Talent als alle anderen Bands da draußen, die dieser Idee je nachgegangen sind und zeigen trotzdem noch genug Kreativität, um den Hörer bei Laune zu halten.

Nehmen wir eine Band wie The Devil Wears Prada als Beispiel und hören uns deren „Plagues“-Album an. Wenn wir uns jetzt ihr neues „Meisterwerk“ („With Roots Above And Branches Below“) vornehmen, hört sich das beim ersten Mal Hören vielleicht gut an. Wenn wir jedoch genauer hinhören, werden wir feststellen, dass sie sich keinen Zentimeter weiterentwickelt haben. Die Keyboard-Parts sind bestenfalls nichtssagend, das Shouting geht einem sogar noch mehr auf den Strich und Jeremy Depoyster (Gitarre, Gesang) begnügt sich mit der immer wieder selben hohen Gesanglinie an exakt derselben Stelle in jedem einzelnen Song. Der Punkt ist, dass sie nichts verändern. „Stand Up And Scream“ jedoch tut es. Jeder Song hat einen anderen Vibe, obwohl ein paar doch noch leicht ähnlich klingen.
Wenn man auf Breakdowns nicht verzichten will, hat man auf diesem Album haufenweise davon. Das ist sowohl ein Vor- als auch ein Nachteil. Die meisten Breakdowns klingen jedoch überraschenderweise sehr originell. Dass Danny Worsnop (Keyboard, Gesang) einen starken Dialekt hat, macht das Ganze noch einen Tick interessanter (natürlich nur, wenn man auch Englisch versteht). Was ihn zu einem guten Vokalisten macht, ist der Fakt, dass er ziemlich gut singt und in allen drei Lagen (hoch, tief, mittel) shouten kann, wodurch eine abwechslungsreiche Atmosphäre entsteht. Jetzt hören wir uns wieder The Devil Wears Prada an. Hier wird man immer wieder mit denselben mittigen Shouts bombardiert, die einem die Ohren irgendwann einmal platzen lassen. Asking Alexandria, ob man sie nun liebt oder hasst, machen es um Welten besser.
Das Schlagzeug passt immer gut zum Song. Für diesen Musikstil ist es außerdem äußerst beeindruckend. Die Gitarren sind allerdings an den meisten Stellen zu vorhersehbar. Hier sehe ich Nachholbedarf. Bands wie August Burns Red oder Texas In July sind da weitaus unberechenbarer. Die Songs „I Was Once Possibly, Maybe, Perhaps A Cowboy King“ und „Not The American Average“ geben einen kleinen Fingerzeig zu den Südstaaten. Wenn man nach ernsthaften Texten sucht, wird man sie hier nicht finden, denn die Lyrics sind eher unbeschwert und ironisch.

Letztlich noch ein Wort zu den Keyboards oder den Synths. Ja, hier gibt es tatsächlich auch Dance-Beats zu hören (weshalb einige Schubladenfanatiker auch schon wieder das neue Genre Trancecore ins Leben gerufen haben). An einigen Stellen sind die Synths eine wunderbare Ergänzung zu den anderen Instrumenten, wie im Refrain von „Hey There, Mr. Brooks“. Shawn Milke, einer der Gitarristen und der Sänger von Alesana, hat auf diesem Song fantastische Arbeit geleistet. „A Candlelit Dinner With Inamorta“ besitzt meiner Meinung nach die beste Mischung aus Gesang und Screaming auf dem gesamten Album und ist einer der stärksten Tracks.

Die Produktion des Albums ist großartig. Das Artwork und der Albumtitel sind zwar einfallslos, aber gleichzeitig ist es auch genau das, was momentan in ist. Das Genre mag vielleicht eine Modeerscheinung sein und viele, viele sehr schlechte Bands versuchen jetzt, damit ihr Geld zu verdienen. Doch dieses Album ist von denen, die ich bisher gehört habe, am besten.
Bewertung: 4,5 von 5 Punkten
Tracklist:
1. Alerion
2. The Final Episode (Let´s Change The Channel)
3. A Candlelit Dinner With Inamorta
4. Nobody Don´t Dance No More
5. Hey There, Mr. Brooks (feat. Feat. Shawn Milke of Alesana)
6. Hiatus
7. If You Can´t Ride Two Horses At Once? You Should Get Out Of The Circus
8. A Single Moment Of Sincerity
9. Not The American Average
10. I Used To Have A Best Friend (But Then He Gave Me An STD)
11. A Prophecy
12. I Was Once Possibly, Maybe, Perhaps A Cowboy King
13. When Everyday´s The Weekend
Besetzung
Gesang, Gitarre, Synthesizer: Ben Bruce
Gesang, Keyboard:                Danny Worsnop
Gitarre:                                   Cameron Liddell
Bass:                                       Sam Bettley
Schlagzeug:                            James Cassells