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Musik

CD-Review: Unparalleled Height – Rise of the Voiceless

Info
Bandname: Unparalleled Height
Albumname: Rise of the Voiceless
Musikrichtung: Hard Rock / Metal
Veröffentlicht: 26.11.2013
Label: Independent
Herkunft: USA
Facebook: www.facebook.com/UnparalleledHeight

Sobald ich Bands wie BULLET FOR MY VALENTINE, AVENGED SEVENFOLD und TRVIUM in der Beschreibung einer Band auftauchen sehe, ist meine Aufmerksamkeit generell geweckt. So erging es mir dieses Mal auch mit UNPARALLELED HEIGHT, deren Debütalbum Rise of the Voicelessheute Gegenstand dieses Reviews werden soll.

Produktionstechnisch erinnert mich das Ganze an JUDAS PRIEST’s Nostradamus.Über dieses Album kann man denken was man will, es geht ja hier schließlich nur um die Produktion, nicht um musikalische Vergleiche. Und ehrlich gesagt: Ich kann euch aufatmen hören.

Das Intro zu Rise of the Voiceless(The Rise“) kreiert schon mal die bei Alben dieser Art gewohnte düstere Atmosphäre. Gefolgt wird dieses Intro von „Strength Through Silence“, dem ersten richtigen, vollwertigen Song der Platte. Auch wenn ich persönlich den Gesang gewöhnungsbedürftig finde, gefällt mir die instrumentale Seite doch recht gut. Tonnenschwere, melodische Gitarren und hier und da ein paar Rhythmuswechsel erwecken einen doch recht progressiven Eindruck und manchmal erinnert mich das Riffing tatsächlich an die ein oder andere anfangs erwähnte Band (im Interlude kommen mir da zum Beispiel stark BFMV in den Sinn).

„Memories Remain“ (nein, METALLICA-Fans, schaut nochmal hin) beginnt mit einem Riff, das dir einfach nur „in-your-face“ um die Ohren fliegt (auch wenn das vielleicht beim ersten Mal Lesen nicht wirklich Sinn hat). Die einzige Kritik, die ich tatsächlich äußern muss, sind die bisher doch sehr weichgespülten Refrains, bei denen kontinuierlich das Tempo herausgenommen wird. Der Drive in der Strophe von „Spare This Soul“ allerdings lädt einfach zum Mitnicken ein. Diesmal muss ich an KILLSWITCH ENGAGE denken (vielleicht sollten die Jungs auch die noch in ihre Beschreibung einbringen).

Den ersten Höhepunkt des Albums bildet „Breaking Through“. Egal, wie lange und genau ich suche, ich finde einfach keinen Anlass zur Kritik. Selbst der Refrain ist hier nicht so nervig wie in den vorherigen Titeln, dazu der coole Groove im Intro und die (anfangs) gitarrenlose Strophe – den Track kann ich bedenkenlos empfehlen. Bei „Never Far Away“ wird (wenn man die Refrains ausnimmt“ zum ersten Mal etwas der Fuß vom Gaspedal genommen. Die akustischen Gitarren in der Strophe und der im Hintergrund leise mitspielende Synthesizer machen den Song zu einer netten Rockballade.

Aber jetzt ist auch erst einmal genug mit Balladen – sagte das Intro von „The Vision Never Dies“. Die Strophe wiederum widerspricht dem Intro heftig, denn auch hier haben wir etwas balladenhaftere Strukturen. Was ich an diesem Titel besonders mag ist die gegen Ende des Refrains (der dieses mal zugegebenermaßen sogar gut klingt) gespielte Lead, die sich gnadenlos ins Ohr bohrt. „Dethroned“ – verdammt, mein Favorit dieses Albums steht fest! Der Text (es geht um Mobbing und Fehlverhalten gegenüber Kindern), die Riffs, die Soli und der erste Breakdown des Albums (wahnsinnig gut!) bestätigen mein Gefühl.

Oder etwa doch nicht? „Steadfast Spirit“ beginnt ebenfalls ziemlich vielversprechend. Die Strophenriffs drücken höllisch, der Refrain ist so, wie ich mir auch die anderen Refrains des Albums gewünscht hätte – dynamisch und trotzdem melodiös – und ein weiterer Breakdown, der wohl zu den mächtigsten zählt, die ich dieses Jahr gehört habe (und ich habe ABR’s Rescue and Restorerezensiert!) taucht auch noch auf. Großartiges Lied! „Malevolence End“ tut nicht einmal so, als würde er mir Zeit geben Luft zu holen. Mächtige Riffs, mächtige Gitarren, TRIVIUM-esque (ja, ich bin gebildet) Interludes und toller Gesang – resultiert in sechs Minuten, die einfach nur Spaß machen.

Rise of the Voicelessschließt mit einem zehnminütigen Epos (in der Kneipe nebenan höre ich ein gedämpftes, aber auch bestimmtes „45 Minuten!“ durch die Wand schallen). Von ruhig und leise zu Beginn entwickelt sich der Song über ein Nostradamus-ähnliches Interlude bis hin zu großartigen Rockstrophen und Synthesizer-Effekten, die mich an SONIC SYNDICATE’s erstes Album Eden Firedenken lassen, zu einem toll geschriebenen Werk mit akustischem Ausflug gegen Ende. Ein sehr guter Abschluss für Rise of the Voiceless.

Fazit: Nimmt man auf den Titel Bezug, könnte man sagen: Das Album verhält sich revolutionär. Am Anfang wenig überzeugend, wird es gegen Ende ein so fettes Brett, dass man sich kaum noch daran erinnert, wie alles eigentlich angefangen hat (vielleicht hängt das ja mit dem Brett zusammen). UNPARALLELED HEIGHT sollte man definitiv im Auge behalten, ich jedenfalls freue mich schon auf die nächste Platte.

Hörtipps: „Breaking Thorugh“, „Dethroned“, „Steadfast Spirit“, „Malevolence End“, „Heroes Prevail“

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Tracklist:
1. The Rise
2. Strength Through Silence
3. Memories Remain
4. Spare This Soul
5. Breaking Through
6. Never Far Away
7. The Vision Never Dies
8. Dethroned
9. Steadfast Spirit
10. Malevolence End
11. Heroes Prevail

Besetzung:
Vocals: Dave Kelly
Guitar, Vocals: Tyler James Larkin
Lead Guitar: CJ Masciantonio
Bass: James Davis
Drums: Justin Welling