Mit der zunehmenden Freude an verlustfreier Musik in Form von FLACs, stellte sich mir unweigerlich die Frage: Wie kann ich das auf meiner HiFi-Anlage im Wohnzimmer genießen?
Natürlich gäbe es Geräte von Yamaha, Majority oder Denon. Die Bedienung dieser Geräte sagt mir allerdings nur bedingt zu und außerdem liegt hier auch noch irgendwo ein Raspberry rum…
Welche Funktionen sollte der HiFi-Pi bieten?
- Musikwiedergabe in 192 kHz/24 Bit
- lokaler Speicher und NAS-Unterstützung
- bedienbar via Browser
- sortierbare Musikbibliothek
Der erste Punkt ist abhängig von der gewählten Hardware, für meine Anforderungen habe ich mich für ein DAC2 PRO von HiFiBerry entschieden. Dieses Modul wird einfach auf die GPIO-Pins des Raspberry Pi gesteckt – in meinem Fall ein Raspberry Pi 4 B mit 4 GB RAM.
Die verbleibenden Punkte sind abhängig von der Software. Mögliche Alternativen sind HiFiBerryOS, Volumio und RuneAudio. Ich habe mich für Volumio entschieden, da mir die Benutzeroberfläche zusagt und die Software recht aktiv weiterentwickelt wird. Die Installation von Volumio auf dem Raspberry Pi ist denkbar einfach: Es gilt lediglich das entsprechende Image herunterzuladen, mit Etcher auf eine MicroSD zu flashen und diese im Anschluss in den Raspberry Pi einzusetzen.
Um den HiFi-Pi ansprechend in die Stereo-Anlage zu integrieren, kommt das Steel-Case von HiFiBerry zum Einsatz, welches dem Raspberry eine gewisse schlichte Eleganz verleiht.
Eine positive Überraschung war die Einrichtung von Volumio: LAN-Kabel an den Raspberry anschließen, Stromversorung herstellen und nach wenigen Minuten kann die Konfiguration im Browser unter volumio.local oder der IP, welche durch den Router zugewiesen wurde erfolgen.
Die Benutzeroberfläche ist logisch aufgebaut und intuitiv bedienbar. Ein schönes Feature: Das Web-Interface lässt sich als Progressive Web App (PWA) auf Smartphones und Tablets nutzen.
Ich hatte initial das Problem, dass Volumio nur sehr langsam auf angeschlossene USB-Laufwerke zugreifen konnte, das Indexieren dauerte Stunden. Nach dem Verschieben der Musiksammlung auf die MicroSD löste sich dieses Problem. Ein weiterer Vorteil ist, dass auf die MicroSD als SMB-Laufwerk im lokalen Netzwerk zugegriffen werden kann.
Fazit: Wie ist der Sound des HiFi-Pi? Ganz klar abhängig von der Stereoanlage und den Boxen. Speziell an meiner Anlage bin ich wirklich sehr zufrieden, FLACs stehen CDs in nichts nach und 24-Bit-Dateien klingen unglaublich detailliert. Des Weiteren ist der HiFi-Pi von allen Smartphones, Tablets und Rechnern mittels Browser im lokalen Netzwerk bedienbar. Ein sehr simples Bastelprojekt mit großer Wirkung.
An dieser Stelle noch die Liste der verwendeten Komponenten: