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CD-Review: Beady Eye – Different Gear, Still Speeding

Info
Bandname: Beady Eye
Albumname: Different Gear, Still Speeding
Musikrichtung: 60er/70er Jahre-lastiger Brit-Pop
Erscheinungsjahr: 2011
Label: Beady Eye (Indigo)
Herkunft: England
Myspace: http://www.myspace.com/beadyeye
Website: http://www.beadyeyemusic.com/
Hier ist es. Das neue Oasis … sorry, Beady-Eye-Album. Nach dem Austritt Noel Gallaghers im Jahr 2009, haben sich die übrigen Oasis-Mitglieder Liam Gallagher (Gesang), Gem Archer (Gitarre), Andy Bell (Gitarre) und Drummer-Neuling Chris Sharrock aufgemacht, ihre musikalische Unabhängigkeit zu feiern.
Das erste Mal machte die Band Ende 2010 auf sich aufmerksam, indem man mit „Bring The Light“ einen ersten Song kostenlos zum Download stellte. Schon dieser Song ließ erahnen, dass sich musikalisch nichts großartig ändern würde. Einen Monat später wurde ein neues Album angekündigt, dass nun seit Ende Februar in den Plattenläden zum Verkauf steht.
Was muss man großartig über dieses Album sagen? „Different Gear, Still Speeding“ ist, wie es der vorher schon kostenlos zum Download bereitgestellte Song erahnen ließ, vielen Beatles/Stones-Alben sehr ähnlich. Liam´s Stimme (mit auffallend starkem Hall) klingt stark nach John Lennon, der gesamte Vibe der Songs ist stark der Endsechziger Stones-Ära zuzuordnen. Bei dem Opener „Four Letter Word“ (mein persönlicher Favorit) hat man fast schon das Gefühl, dass John Lennon bei den frühen Deep Purple oder den Doors eingestiegen wäre. „The Roller“ erinnert stark an Lennons „Instant Karma“ (und spätestens jetzt weiß man auch, von wem sich Beady Eyes am meisten beeinflussen ließen). Das Solo ist zwar nicht besonders abwechslungsreich, trotzdem passt es zum Song, ein Ohrwurm, was man spätestens am nächsten Tag merken wird.
Im Großen und Ganzen ist mir das Album dann aber doch zu eintönig. Songs wie „Beatles and Stones“, „Bring The Light“ und „Standing on the Edge of the Noise” ähneln sich für meinen Geschmack doch zu stark. Außerdem sind die Texte für mich überhaupt nicht aussagekräftig und tiefgründig. Die Balladen („Wigwam“, „The Beat Goes On“, „The Morning Son“) wirken leer, unecht und haben keinen Zugang zum Hörer, was nicht zuletzt auch an den zwanghaften Reimpaaren liegt. Nur die temporeicheren Songs („Four Letter Word“, „The Roller“, „Three Ring Circus“) verleiten zumindest zum Fuß wippen und haben Beat-Zeiten-Charakter.
Zusammenfassend bleibt mir eigentlich nur noch zu sagen, dass dieses Album zwar auf den ersten Blick nur leicht an Oasis erinnern lässt, jedoch trotzdem stark in der 60er/70er Jahre Nostalgie schwebt, von der sich so wenige Menschen heutzutage zu lösen vermögen. Wer gerne die späten Beatles, 60er/70er Rolling Stones und besonders John Lennon hört, dem sei dieses Album herzlich nahe gelegt. Allen anderen ist jedoch auch auf keinen Fall abzuraten. Das Album erscheint am Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, doch spätestens nach dem fünften Mal durchhören, hat auch jeder normale Rock-Hörer wenigstens mit den spärlichen Hits seinen Spaß.
Bewertung: 3,5 von 5 Punkten
Tracklist
1. Four Letter Word
2. Millionaire
3. The Roller
4. Beatles And Stones
5. Wind Up Dream
6. Bring The Light
7. For Anyone
8. Kill For A Dream
9. Standing On The Edge Of The Noise
10. Wigwam
11. Three Ring Circus
12. The Beat Goes On
13. The Morning Son
Besetzung
Gesang: Liam Gallagher
Gitarre: Gem Archer
Gitarre: Andy Bell
Bass: Jeff Wootton
Schlagzeug: Chris Sharrock