INVSN (sprich: Invasion) sind zwar schon seit 1998 unterwegs, doch bisher vollkommen an mir vorbeigegangen. Mit The Beautiful Stories hat sich das jetzt geändert. Verantwortlich dafür zeigte sich mal wieder mein Lieblingsmusikmagazin aus Großbritannien RockSound, die im verlinkten Artikel ein kurzes Review abgegeben haben. Mal wieder recht herzlichen Dank dafür!
Die fünf Schweden haben es mir gleich von Anfang an angetan. Recht düstere, mystische Klänge in „Immer Zu“ lassen sofort erahnen, dass die Band aus dem Norden des Landes kommt. Abwechslung folgt gleich darauf mit „This Constant War“, der mit sambalastigen Percussions im Intro gute Stimmung macht. Hier ist richtig Energie drin und man bekommt viel Lust auf mehr.
Abwechslung bleibt auch bei „Bom Bom“ Stichwort. Hier höre ich starke NICK CAVE-Einflüsse. Der Wechselgesang zwischen Dennis Lyxzen und Sara Almgren, respektive Christina Karlsson, gibt dem Song einen sehr interessanten Touch. Ich finde „Bom Bom“ verdammt cool und atmosphärisch einfach grandios. Die fünf Minuten sind fast schon zu schnell um und man wünscht sie sich sofort zurück. „The Distance“ beginnt ähnlich düster. Lyxzens Stimme gibt dem Track einen Touch von DEPECHE MODE, allerdings bei weitem weniger poppig, was mir sehr gelegen kommt. Bisher gab es auf The Beautiful Stories nicht einen Song, den ich wegskippen will.
Das ändert sich auch mit „I Dreamt Music“ nicht. Ein klein wenig erinnert mich das Lied sogar an eine meiner walisischen Lieblingsbands THE JOY FORMIDABLE. Besonders gegen Ende fühle ich mich leicht an deren Song „Whirring“ erinnert, wenn dieser auch gegen Ende weitaus exzessiver ausgelebt wird. Mit „Deconstruct Hits“ setzen INVSN The Beautiful Stories dann endgültig die Krone auf. Das geflüsterte „Shut up!“ führt in einen unglaublich coolen Groove hinüber, der hauptsächlich von einem genialen Bass-Lick getragen wird. Die Gitarreneffekte vermitteln den mittlerweile schon gewohnten schrägen Anstrich, dazu kommt das synthesizerhafte Keyboard. Ein perfekter Song, der alles hat, was mich an dieser Band so anspricht.
Auch mit „Love’s Like A Drug“ werde ich nicht mehr von meiner Kaufentscheidung abzubringen sein. Das steht schon fest bevor der Song losgeht und ist danach auch nicht anders. Die fünf Schweden wissen, was sie tun. Der Song ist recht ruhig, aber der Wechselgesang und der leicht militärisch angehauchte Rhythmus (man denke an die Trommeln in Schlachten während des Mittelalters) geben dem Titel einen ganz eigenen Hauch. Sogar ein wenig Elektro kommt gegen Schluss vor. Mit Abwechslung tun sich INVSN also nicht wirklich schwer.
Fazit: The Beautiful Stories ist ein grandioses Album, das ich so gar nicht auf dem Schirm hatte und, ehrlich gesagt, als ich davon las, auch nicht so großartig gut erwartet hätte. Abwechlsungsreichtum, starkes Songwriting, coole Rhythmen und eingängige Hooks sorgen für eine perfekte Platte. Einziges Manko: Es sind nur sieben Songs. INVSN sind mit diesem Album aber definitiv auf meinem Radar gelandet und werden dort wohl auch noch eine Weile verbleiben dürfen.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Hörtipps: This Constant War, Bom Bom, Deconstruct Hits
Tracklist:
- Immer Zu
- This Constant War
- Bom Bom
- The Distance
- I Dreamt Music
- Deconstruct Hits
- Love’s Like a Drug
Besetzung:
Vocals: Dennis Lyxzen
Bass, Vocals: Sara Almgren
Gitarre, Keyboard: Anders Stenberg
Schlagzeug, Percussion: Andre Sandström
Keyboard, Vocals: Christina Karlsson
Info:
Musikrichtung: Indie, Post Punk
VÖ-Datum: 9.6.2017
Label: Woah Dad! Records
Herkunft: Schweden
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