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Audioproduktion: JACK und Ardour

Wer professionell Audio unter Linux produzieren und bearbeiten möchte, kommt unter Umständen an JACK nicht vorbei. Zumindest nicht, wenn Sound zwischen mehreren Anwendungen geteilt werden muss. Das klingt bedrohlicher, als es gemeint ist, aber ein Schritt nach dem anderen. In KDE neon ist Version 4 von Ardour bereits in den Paketquellen enthalten und kann einfach via Discover installiert werden. Solltet ihr die aktuelle Version von der offiziellen Seite geladen haben, kann die Installation mittels folgenden Kommandos gestartet werden:

cd /Pfad/zur/Ardour.run/Datei 
/bin/sh ./Ardour-5.12.0-x86_64.run

Ardour richtet im Zuge der Installation auch gleich JACK für euch ein.

JACK the Sound Server

QjackCtl
Der Sound Server JACK kann mittels QjackCtl gestartet werden

JACK bedeutet JACK Audio Connection Kit und ist ein Sound Server, der jegliche Signalwege verwaltet. Jegliche Ein- als auch Ausgänge werden sind durch JACK konfigurierbar. Das klingt vielleicht erst einmal ein wenig komplex – Entwarnung gleich vorweg, so kompliziert ist es gar nicht.

Der Ardour-Installer hat, neben Ardour, auch QjackCtl installiert. Mit diesem Tool kann nicht nur JACK äußerst komfortabel per grafischer Oberfläche gestartet werden, sondern auch das angeschlossene Audiointerface unter Linux eingerichtet werden.

Vor dem Öffnen von Ardour muss JACK im Vorfeld gestartet und die richtige Audio-Hardware ausgewählt werden.

Audiointerfaces und Linux

Audiointerface in QjackCtl konfigurieren
Audiointerfaces können einfach in QjackCtl konfiguriert werden

Persönlich habe ich sehr gute Erfahrungen mit Focusrite Audiointerfaces unter Linux sammeln können – jegliche von mir getesteten Interfaces wurden nach dem Verbinden mit dem TUXEDO InfinityBook sofort von KDE neon erkannt und ließen sich mittels QjackCtl konfigurieren.

Generell ist es hilfreich, wenn sich das Monitoring des Interfaces hardwareseitig einstellen lässt, da so natürlich praktisch keine Latenzen entstehen. Die Frage nach dem Monitoring stellt sich auch sofort nach dem ersten Start von Ardour. Wenn man nicht auf Software-Monitoring angewiesen ist, bspw. durch den Einsatz von virtuellen Instrumenten, sollte man an dieser Stelle das eigene Interface als Quelle wählen – diese Auswahl kann man später natürlich wieder umstellen.

Songprojekt in Ardour
JACK und Ardour ermöglichen komplexe Audioproduktionen

Tatsächlich ist damit die Einrichtung von Ardour und JACK schon abgeschlossen. Sollten Störgeräusche während der Arbeit in Ardour auftreten, empfiehlt es sich die Frames/Perioden in QjackCtl zu erhöhen – für Software-Monitoring erzielen Werte von 64 – 256 nutzbare Latenzen.