Kategorien
Musik

EP-Review: Less To Forget – What Dreams May Come



Info

Bandname: Less to Forget
Albumname: What Dreams May Come
Musikrichtung: Metalcore
Erscheinungsjahr: 2012
Label: ohne
Herkunft: Deutschland
Facebook: www.facebook.com/pages/Less-To-Forget
Herzlich willkommen zu New Rock Reviews! Das heutige Review dreht sich um die EP „What Dreams May Come“, der labellosen Band „Less to Forget“. Die EP ist in flotten 20 min durch und bewegt sich im Metalcorebereich – klar, das ist ein dehnbarer Begriff, aber was da genau jeder Einzelne heraushört, obliegt meiner Vorstellungskraft.

Das Intro, schimpft sich auch schon gleich „What Dreams May Come“ und bietet mit Gangshouts sowie klarem Rhythmusgehämmer eine solide Grundlage in weniger als einer Minute – außerdem bietet es einen fließenden Übergang zum Titel „Moving Mountains“ der sich als ordentlicher Brecher mit allen Mitteln in den Gehörgang schraubt und melodiös als auch rhythmisch eine super Performance hinlegt. Die Produktion ist sauber und sehr professionell, da denkt man nicht wirklich an eine Hobbykombo oder ähnliches. Stereotypisch ist die Songstruktur zwar schon, aber es klingt einfach sehr einladend.

Es prügelt „Nothing More“ um die Ohren. Für mich der anspruchsvollste Song, da er mit vielen unterschiedlichen Riffpassagen glänzt und das Schlagzeug Taktwechsel en mass bietet. Das macht schon Spaß zu hören. Da stört auch der übertriebene Halleffekt nicht, welcher sich wie ein Donnergrollen auf die Snare klemmt. Über den Gesang kann ich nicht wirklich meckern, der ist der Musikrichtung entsprechend und röhrt sich durch die gesamte EP. Das ändert sich auch bei „Lifeless“ nicht. Die Melodien sind tragend und der Rhythmus niederschmetternd; der Gesang macht eben auch hier was er genrebezogen machen soll. Somit geht allerdings ein etwas die persönliche Note unter. Das wirkt schon nicht mehr so frisch, aber gut, das muss man dann nicht schlecht reden. Da spielt vielleicht auch etwas persönliches Empfinden eine Rolle.

„Falling Asleep“ schiebt sich direkt hinten dran. Das Songwriting wird nicht kreativer, aber der Sound wird ein wenig satter, das ganze Klangbild wird durch offene Akkorde gut ausgemalt und ermöglicht einen kleinen Sprung in Richtung Abwechslungsreichtum.

Ok, da fehlte mir noch eine kleine Sache, bei einer EP wie dieser – na klar! Die Effektpalette – abgesehen von den Verzerrungen versteht sich.

„Tides“ eröffnet mit dem Telefonfilter auf der Gitarre und macht ehrlich gesagt einen sehr belebenden Eindruck. Der Beat treibt gut voran und die Lead macht hier einen netten Sound. Abwechslungsreich und auch mit Slides im Akkordwechsel, lässt der Titel die EP sehr angenehm ausklingen.

Es bleibt ein positiver Nachgeschmack auf der Zunge. Die EP kling frisch und professionell, da beißt die Maus keinen Faden ab. Für Genrefans eindeutig ein Leckerbissen, für ungeübte Hörer teilweise schwer von anderen Genregrößen zu unterscheiden – das kann gut, aber auch schlecht sein. Als Kirsche auf dem Sahnehäubchen hätte ich mir noch die eine oder andere Gesangspassage clean gewünscht. Ich denke, das könnte die Formation auch gut vertragen. Alles in Allem bin ich aber sehr zufrieden und hoffe, dass mich die Jungs demnächst mit einem Album in den Bann ziehen. Live sollte man sich von den Qualitäten vermutlich auch noch überzeugen, da geht bestimmt ordentlich die Post ab!

Bis dahin verbleibe ich mit den besten Grüßen

Der Ron

Hörtipps:
Moving Mountains
Nothing More
Tides

Bewertung: 7  von 10 Punkten

Tracklist:
01. What Dreams May Come
02. Moving Mountains
03. Nothing More
04. Lifeless
05. Falling Asleep
06.
Tides


Besetzung:
David – Gitarre
Eric – Gitarre
Ricardo – Bass/ Gesang
Jonas – Drums
Daniel – Gesang