In Linux gibt es mehrere Videoprogramme, welche ihren genauen Einsatzzweck besitzen. In diesem Beitrag möchten wir euch demnach drei verschiedene Programme vorstellen, welche unterschiedlich einsteigerfreundlich sind und damit einen mannigfaltigen Funktionsumfang bieten.
Openshot
Mit Openshot beginnen wir im Amateurbereich der Videoproduktion. Nach der Installtion, welche mithilfe von Discover kinderleicht ist, erhalten wir eine sehr übersichtliche Benutzeroberfläche mit den nötigsten Funktionen auf dem Bildschirm. In der oberen Leiste befinden sich die Funktionen zum Importieren von geeigneten Dateien sowie die Möglichkeit das Projekt zu rendern. Im darunter befindlichen Bereich können die Projektdateien verwaltet werden und eine Auswahl an Übergängen und Effekten auf die Spuren angewendet werden. Dabei stehen jedoch nur wenige Effekte zur Auswahl, sodass die Möglichkeiten zur Nachbearbeitung der Video- und Audiospuren begrenzt sind.
In der Timeline können die verschiedenen Clips mithilfe der verschiedenen Modi geschnitten und verschoben werden. Eine explizite Trennung zwischen Video und Audio gibt es nicht, es kann jedoch bei einer Datei mit beiden Elementen das jeweils andere Element ausgeblendet werden.
Zusammengefasst können kleinere Projekte mit Openshot realisiert werden oder die grundlegenden Möglichkeiten eines Videoprogramms erlernt werden.
Kdenlive
Für die Umsetzung größerer Projekte eignet sich Kdenlive. Somit beschäftigen wir uns in der Reihe zur Videoproduktion unter Linux hauptsächlich mit Kdenlive. Die Installation ist ebenfalls über Discover realisierbar und demnach kein größeres Problem für Linux-Neueinsteiger. Nach dem Start des Programms begrüßt uns eine ähnliche Benutzeroberfläche wie bei Openshot, jedoch bietet Kdenlive mehr Inhalt und mehr Funktion pro Bereich. Die Bedienung des Programms ist sehr intuitiv, eine unbekannte Funktion lässt sich beispielsweise durch das klar strukturierte Interface schnell finden. Auch wurden Details beachtet, sodass oftmals ein Aha-Effekt eintritt, besonders wenn man vorher jahrelang mit dem kleinen Bruder von Sony Vegas oder Adobe Premiere gearbeitet hat. Nun, ich könnte noch weiter über Kdenlive schwärmen, das mache ich aber in den gesonderten Artikeln. Allgemein erscheint Kdenlive als „Allrounder“ unter den drei Programmen, sodass wir uns für die weitergehende Nutzung von Kdenlive entschieden haben.
Lightworks
Lightworks stellt ein sehr komplexes Programm zur Videobearbeitung dar. Eine kostenlose Version steht zur Verfügung, besitzt jedoch nur eingeschränkte Funktionalitäten. Die Vollversion von Lightworks kann im Abomodell oder als Einmalzahlung ohne weitere Updates für einen höheren dreistelligen Betrag erworben werden. Es gibt für die drei großen Betriebssysteme je einen Ableger, uns interessiert natürlich nur Linux, wo wir die .deb-Datei zum Download auswählen, welche durch Discover geöffnet werden kann.
Die Hinweise nach dem ersten Start sollte man vielleicht nicht sofort abwählen, da die Benutzeroberfläche von Lightworks einen regelrecht erschlägt. Der Funktionsumfang ist alleine schon in der Free-Version enorm, jedoch recht unübersichtlich strukturiert. So gibt es eine allgemeine Vierteilung der Oberfläche, jedoch erging es mir so, dass ich nach dem Laden einer Datei in die Timeline nicht genau wusste, wo ich nun die richtige Funktion finde, welche ich benötige. Man merkt deutlich, dass ein anderes Klientel mit dieser Art von Software angesprochen werden soll.
Nun kann jeder für sich entscheiden, welches der Programme er für sich am besten sieht. Auch wird festgehalten, dass ebenso unter Linux mächtige Programme zu Erstellung von professionellen Videos angeboten werden.