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EP-Review: I Fight Lions – Sesiwn C2

Sie schlagen wieder zu! I FIGHT LIONS, ihres Zeichens Band meines persönlichen letztjährigen Albums des Jahres, haben erneut eine kleine Kurz-EP veröffentlicht. Produziert wurde das Ganze von Ex-KIDS IN GLASS HOUSES und THE BLACKOUT-Produzent Romesh Dodangoda, wodurch ein durchaus verändertes Klangbild entstand.
 
Sesiwn C2 klingt rockiger als das selbstbetitelte Debütalbum. Der Gesang ist nicht ganz so laut wie auf dem Vorgänger – eine Sache, die bei uns NRR-Schreibern damals für eine kleine Diskussion gesorgt hatte. Die Gitarren haben etwas mehr Druck, was besonders beim Intro des Openers „Geiriau Iawn Ar Goll“ auffällt. Ein leichter Hall auf dem Gesang sorgt ebenfalls für einen überraschenden Effekt. Das Songwriting nimmt sich im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls nicht besonders viel. Es scheint als hätten die Jungs ihren Stil vorerst gefunden.
 
Besonders hervorheben möchte ich „Gwefr y Gwyll“ (über die Sprache habe ich ja schon in den ersten zwei Reviews genug Worte verloren, was es trotzdem nicht einfacher macht, die Titel zu buchstabieren bzw. gar auszusprechen). Die Nummer erinnert mich produktionstechnisch stark an die ein oder andere THE BLACKOUT-Produktion, auch wenn sich das musikalisch natürlich nur wenig vergleichen lässt. Was besonders hervorsticht sind der Refrain und der kleine Aufbau gegen Ende, durch den der Titel noch einmal stark an Kraft zulegt.
 
Der leider bereits letzte Titel der EP ist „Y Dyddiau Aur“, der recht ruhig beginnt und durch seine Struktur durchaus auch auf dem Vorgänger hätte landen können. Pluspunkt der EP ist die Produktion, die mir persönlich gut gefällt und eventuell auch im Vergleich mit dem Album besser abschneiden kann. Die musikalische Weiterentwicklung war auf einer EP nicht zu erwarten, daher fällt das Songwriting weder positiv noch negativ ins Gewicht. Die Anzahl der Titel allerdings ist ein kleines minus, da mir drei Lieder ein bisschen zu wenig sind.
 
Hörtipp: „Gwefr y Gwyll“
 
Die EP gibt es übrigens kostenlos hier: http://ifightlions.com/album/sesiwn-c2. Wenn man ein oder zwei Euro zuviel auf dem Konto hat, kann man diese allerdings auch als kleine Spende an die Jungs weiterleiten.
 
Bewertung: 6 von 8 Punkten
 
Tracklist:
1. Geiriau Iawn Ar Goll
2. Gwefr y Gwyll
3. Y Dyddiau Aur
 
Besetzung:
Vocals, Gitarre: Hywel Pitts
Gitarre: Dan Owen
Bass: David Thomas
Drums: Rhys Evans
Musikrichtung: Alternative Rock
Erscheinungsdatum: 19.05.2014
Label: n.a.
Herkunft: Wales
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CD-Review: I Fight Lions – I Fight Lions

Info
Bandname: I Fight Lions
Albumname: I Fight Lions
Musikrichtung: Alternative Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: n.a.
Herkunft: Wales
Facebook: www.facebook.com/ifightlions

Wir hatten dieses Jahr zwar schon einige walisische Bands, aber bisher hat es keine zweimal in einem Jahr auf den Blog geschafft. Mit I FIGHT LIONS ändert sich das allerdings, denn nachdem die Band im März ihre zweite EP Stormveröffentlichte und meine Aufmerksamkeit erlangte, folgt nun am 2.12.2013 ihr Debütalbum – mit dem Namen I Fight Lions.

Zuerst schnell was zur Produktion – für alle Nerds, denen es wichtig ist. Jeder „professionelle“ Produzent, ob er nun für Roadrunner, Sony, BMG oder Fat Eye Dive Records arbeitet, sollte sich hier mal ganz dringend den Klang des Schlagzeugs anhören. Hier gibt es einiges zu lernen und tatsächlich kann man auf dem Album die Bezeichnung Bass Drum verwenden, ohne von bösen Blicken und Alpträumen geplagt zu werden. Ein großer Pluspunkt meinserseits.

Musikalisch startet I Fight Lions mit „Chwara‘ Hi’n Saff“ und vielleicht werden sich die Leser des ersten Reviews daran erinnern, dass die Jungs sehr stolz auf ihre Muttersprache sind. Das wird auch hier wieder gezeigt, denn auf dem gesamten Album halten sich Englisch und Walisisch die Waage. Der Titel an sich ist eine leicht progressiv angehauchte Nummer, bei der die Band beweist, dass sie musikalisch doch sehr ausgereifte Songs schreiben können. „Barroom Brawl“ ist ein eher schneller Titel mit viel Drive im Refrain, bei dem sogar Double Bass-Fans auf ihre Kosten kommen können. Ein richtig guter Start ins Album!

Weiter geht es mit einem Titel, den ich noch von der EP im Ohr habe: „Casanova“. Eigentlich ist hier bereits in meinem ersten Review alles gesagt worden: cooler Bass, coole Vocals, ein klein wenig russisch anmutende Melodien, alles in allem top! Weiter geht’s mit „Frankie“, der mich in der Strophe stark an das ein oder andere 16 HORSEPOWER/WOVEN HAND-Lied erinnert. Leicht countrylastig, aber trotz allem stark alternativ (man beachte die Rockorgel im Refrain!) und für mich einer der wichtigen Hörtipps.

„Storm“ ist wieder ein alter Bekannter. Unschwer zu erkennen handelt sich hierbei um den Titelsong der EP, bei dem sich mir immer wieder der Bass in Erinnerung ruft. Insgesamt ein richtig guter Rocksong, den ich auch nach über einem halben Jahr noch jeden ans Herz legen kann. Ein weiterer Favorit meinerseits folgt mit „Carousels“, einem erneut recht schnellen Titel. Langweilig wird es einem auf dem Album bisher auf gar keinen Fall. Der Mittelteil erinnert mich sogar tatsächlich ein wenig ans Karussell-Fahren und im Anschluss daran folgt ein Mitsing-Teil, den man früh morgens nach dem Aufwachen immer noch im Ohr haben wird.

Das gilt allerdings auch für „Dy Dalent Ar Waith“. Leicht spanisch-lastige Klänge in der Strophe werden im Refrain von einem sehr mystisch anmutenden Background-Gesang abgelöst und am Ende gibt es noch einen großartigen „Kanon“. Nur für diesen Teil würde es sich schon lohnen, Walisisch zu lernen, damit man endlich mal mitsingen kann ohne sich die Zunge zu verknoten. 45 Minuten – es wäre nicht zu viel verlangt! Gefolgt wird die Nummer von „Silver Tongue City Slickers“. Irgendwie scheinen es I FIGHT LIONS auf Dreiviertel-Takte abgesehen zu haben. Bei den meisten Songs könnte man tatsächlich den Walzer auspacken – wobei das auf einem Rock-Konzert doch etwas seltsam aussähe. Auch hier gilt wieder: Wer gegen Ohrwürmer und Singalong-Parts allergisch ist, sollte sich diesen Titel aus medizinischen Gründen besser nicht antun.

„Dim Byd o Bwys“ kommt etwas poppiger daher als der Rest des Albums, sorgt damit also erneut für ein wenig mehr Abwechslung. Vom Songwriting her gibt es bei dieser Band sicher nichts zu bemängeln, auch wenn der Titel doch eher ein kleiner Lückenfüller ist. „I Should Quit“ hingegen startet mit einem Neil-Young-Intro und macht danach einfach nur Spaß. Textlich wird hier wunderschön ironisch Kritik an der Kritik geübt („If everyone liked everything then everyone would be boring“). Ich stimme zu.

„Chwil a Chwerw“ war für mich vor einem halben Jahr der Hit der EP, wurde mittlerweile jedoch von „Casanova“ abgelöst. Auf dem Album sorgt er zu Beginn für etwas ruhigere Stimmung, was mir persönlich bisher noch gefehlt hatte. Iron-Maiden-Atmosphäre bekommt man im Mittelteil übrigens immer noch gratis dazu. Abgeschlossen wird I Fight Lionsdann von meinem neuen Lieblingstitel. „You Don’t Want to Know“ überzeugt mich mit seiner 50er/60er-Jahre Schulball-Atmosphäre und der großartigen Gesangsleistung. Ach ja, und dem Aufbau des Songs, der gegen Ende förmlich explodiert! Ein weiterer Kandidat für die Dauerwiederholungsschleife!

Fazit: Ich hatte ja schon im März „angedroht“, dass ich I FIGHT LIONS im Auge behalten würde und ich kann nur sagen: Es hat sich gelohnt! Abwechslung (musikalisch wie auch sprachlich), tolles Songwriting und eine Produktion, von der sich viele „Profis“ mal eine Scheibe abschneiden sollten. Die Jungs machen Spaß!

Hörtipps: „Barroom Brawl“, „Frankie“, „Dy Dalent Ar Waith“, „Chwil a Chwerw“, „You Don’t Want to Know“

Bewertung: 9 von 10 Punkten

Tracklist:
1. Chwara‘ Hi’n Saff
2. Barroom Brawl
3. Casanova
4. Frankie
5. Storm
6. Carousels
7. Dy Dalent Ar Waith
8. Silver Tongued City Slickers
9. Dim Byd o Bwyd
10. I Should Quit
11. Chwil a Chwerw
12. You Don’t Want to Know

Besetzung:
Vocals, Guitars: Hywel Pitts
Guitars: Dan Owen
Bass: David Thomas

Drums: Rhys Evans

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EP-Review: I Fight Lions – Storm



Info:
Bandname: I Fight Lions
Albumname: Storm (EP)
Musikrichtung: Alternative Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: Syrcas
Herkunft: Wales
Facebook: http://www.facebook.com/ifightlions/
Website: www.ifightlions.com

Nach einem kurzen Ausflug zu Heaven’s Basement nach England, lande ich schon wieder in Wales. Tja, langsam wird es auffällig viel, aber ich kann es ja schließlich nicht ändern, wenn so viele gute Bands aus diesem Land kommen. I Fight Lions reihen sich definitiv, trotz ihres geringeren Bekanntheitsgrades, in die Riege der vielen schon einmal aufgezählten walisischen Bands ein.

Beim ersten Song muss ich noch nicht dreimal schauen, ob er richtig geschrieben wurde. Die EP beginnt mit dem Titelsong „Storm“. Das erste, was mich wirklich aufhorchen lässt, ist die wirklich gut gespielte Bassline in der Strophe und natürlich der walisische Text. Obwohl ich immer gedacht habe, dass sich die Sprache für (nicht-balladeske) Rockmusik nicht wirklich eignet (der einzige Song, den ich vorher auf Walisisch gehört habe, war die balladeske Variante von The Joy Formidable’s „Whirring“ namens „Chwyrlio“), bin ich doch angenehm überrascht. Ein Song, der tatsächlich zum Mitwippen einlädt.

Paid a Poeni“ ist dagegen schon eine eindeutigere Rocknummer. Ein Schlagzeugintro und klassisches Rockriffing in der Strophe lassen eigentlich gar nichts anderes zu, als diesen Song zu mögen. Man bekommt sogar eine Double Bass zu hören, die eindeutig nicht von Lars Ulrich gespielt wurde.

Casanova“ beginnt zwar etwas ruhiger, ist aber kurz darauf schon eindeutig der alternativste Song der EP. Die Strophe beginnt mit russisch anmutenden Beats und geht dann in einen rockigen Refrain über, der zum Mitsingen einlädt – vorausgesetzt man beherrscht die Sprache. In der Mitte des Songs gibt es dann wieder einen kleinen Ausflug in die Alternative-Szene, der mit einer Bassmelodie beginnt und dann erneut in Melodien übergeht, die mich immer wieder an Russland erinnern.

Der für mich beste, und leider auch schon letzte, Song der EP ist „Chwil a Chwerw“, bei dem ich tatsächlich dreimal schauen musste, ob ich ihn richtig geschrieben habe. Das ruhige Intro lässt zuerst eine Ballade vermuten, doch entwickelt sich durchaus zu einem etwas härter rockenden Refrain. Als Interlude gibt es dann sogar Gitarren a lá Iron Maiden auf die Ohren. Definitiv ein Hit, auf dem man sicher weiter aufbauen kann.

Fazit: Mit vier Songs eine leider viel zu kurze EP, jedoch eine sehr gelungene. Der Mut der Band, ungeachtet jedes kommerziellen Drangs doch Texte in ihrer Muttersprache zu verfassen, ist eine sehr sympathische Entscheidung. Alles in Allem ist „Storm“ die zweite EP einer Band, die ich in Zukunft definitiv weiter im Auge behalten werde. Für Topbewertungen reicht es allerdings auf Grund der zu geringen Songanzahl leider nicht.

Hörtipp: „Chwil a Chwerw“

Bewertung: 6 von 10 Punkten

Tracklist
1. Storm
2. Paid a Poeni
3. Casanova
4. Chwil a Chwerw

Besetzung
Hywel Pitts
Rhys Evans
Dan Owen
David Thomas