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Ritchie Blackmore mal eben zurück zu Deep Purple?

Da staunt man ja nicht schlecht, wenn man sich ab und an mal die Gerüchteküche der Rock Hard durchliest: Blackmore zu Deep Purple zurück?

So etwas bekommt man zu lesen, wenn man teilweise unbedarft durch seinen News Feed scrollt und nichts ahnend Zeit vertun will. In einem Interview scheint Blackmore eine Reunion zwar nicht auszuschließen, aber doch für wenig wahrscheinlich zu halten. Natürlich. Dafür sprechen schließlich zwei gute Gründe:

  1. Steve Morse ist als Gitarrist festes Mitglied von DEEP PURPLE und hat Blackmore gut ersetzt. Zwei Gitarristen für die Band wären zwar mal eine interessante Variante, halte ich aber bei Blackmores Ego für mehr als nur unwahrscheinlich. Das Ganze würde wahrscheinlich in Mord und Todschlag enden, wenn Morse eine einzige Note nicht so spielt, wie sie von Blackmore gedacht war. Und schon haben wir wieder ein Szenario, wo man sich am Ende wieder mit Ian Gillan und Blackmore blutend auf der Bühne abgeben muss.
  2. Die meisten Songs, die die Band heute noch spielt, sind nicht mehr die Klassiker der 70er. Von daher benötigt man nicht unbedingt einen Ritchie Blackmore um live erfolgreich zu sein. Und wenn er DEEP PURPLE dazu bringen will, seine Burgenmusik durchzuziehen, wären wir wieder bei Szenario Nummer eins mit Blut und Prügelei. Von daher: Ich würde es wohl sogar ablehnen.

Aber was denkt ihr? Wäre es cool, mal eine Reunion der Band herbeizuführen? Vielleicht in der Art, wie es LED ZEPPELIN 2007 für ein paar Konzerte getan haben? Oder soll man Legenden einfach in der Erinnerung behalten, wie sie auseinander gegangen sind? Auch wenn das bei DEEP PURPLE nicht unbedingt glorreich verlaufen ist?

Schreibt eure Meinung gern in die Kommentare. Wir sind gespannt.

 

Bild: Nick SoveikoBlackmore 2009 1CC BY-SA 3.0

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Album-Review: SPIN MY FATE – Tides

 

Wenn mich einer gefragt hätte, welche Band mir als erstes einfallen würde, wenn jemand „Münster“ sagt, hätte ich vermutlich mit NEAERA geantwortet. Vielleicht wäre mir später noch H-BLOCKX eingefallen. SPIN MY FATE allerdings hätte ich nicht nennen können. Umso besser ist es, dass ich jetzt auf das letzte Woche erschienene neue Album Tides aufmerksam gemacht worden bin.

Schon nach dem ersten hören wird mir klar, hier habe ich es mit einer Band zu tun, die ihr Handwerk mehr als versteht. Treibende Rhythmen, Hooks, die tagelang im Ohr hängen bleiben und eine Energie, die jeden Morgenmuffel schon früh um fünf hyperaktiv werden lassen würde.

Das Album beginnt direkt mit dem Titelsong. „Tides“ ist ein Titel mit Headbang-Garantie, besonders in der Strophe, und einem Refrain, der einen nicht loslässt. Ein Killer-Opener. „This Ends Now“ hat sogar noch mehr Groove. Eine meiner amerikanischen Lieblingsbands (BREAKING BENJAMIN) lassen hier eindeutig grüßen. Neben dem metal-lastigen Interlude und dem melodischen Refrain gibt es auch die ein oder andere ruhige Stelle, die hier für Abwechslung sorgt.

„Fix Me“ ist ein Titel, der in der Strophe relativ ruhig ist, aber mit dem Refrain durchaus jede Konzerthalle erobern kann. Auch hier gibt es einen besonders grooviges Interlude, das jeden, der nicht komplett anti-musikalisch ist, mitgehen lässt. Genauso geht es auch mit „Dying Day“ weiter. Die Rhythmusarbeit ist eindeutig erstklassig. Der Song könnte glatt von A DAY TO REMEMBER stammen und dennoch kommt der eigene Stil problemlos durch.

Mit „Devil’s Advocate“ ist die Kaufentscheidung eindeutig gefallen. Der rockige Gesang, das Metal-Riffing und der erneut stadionverdächtige Refrain überzeugen mich einfach vollkommen. Als kleine Verschnaufpause kommt mit „Afterglow“ ein knapp einminütiges Instrumental mit vielen Effekten und einer vom Piano getragenen Melodie, bevor es dann mit „Slipping Away“ weitergeht.

Der wirkt zum ersten Mal etwas rocklastiger als die sehr harten ersten Songs. Die Strophe wird hauptsächlich vom Bass, Schlagzeug und Gesang getragen, bevor es wieder in einen Ohrwurmrefrain geht. Eine sehr balladesk wirkende Nummer, die aber genau zum richtigen Zeitpunkt kommt, denn danach wirft dir „Lullaby“ wieder die geballte Power der Gitarre entgegen. Hammer-Riffing im Intro, der Strophe und im Refrain (hallo Intro), dazu der starke Gesang: das alles lässt mir diesen Song tagelang im Kopf rumschwirren. Für mich schlägt das Lied sogar den Opener und wird für mich zum bisher besten Titel des Albums.

Mit „No Solutions“ geht es jetzt wieder etwas ruhiger weiter. Die effektgeladene Gitarre in der Strophe kommt mit einem melodischen Refrain daher, die einem beim Einstieg in den Refrain einfach die Gänsehaut kommen lässt. Der Break im Song kommt nach etwa zwei Minuten, wo man sich plötzlich stark an SLIPKNOT erinnert fühlt. Ich sag ja: Das Songwriting ist großartig. Auch „Swim“ ist wieder ein etwas mehr als einminütiges Instrumental mit vielen Effekten und einer Melodie, die mir später nochmal begegnen wird. Vorerst geht es aber mit „Jump Song“ weiter, der mit zweistimmigem Gesang glänzen kann. Auch wenn die Vocals bisher schon klasse waren, in dieser Nummer kommen wir nochmal auf eine andere Ebene. Die Backings im Refrain, klassisch an die typischen Backgroundsängerinnen bei Größen wie JOE COCKER angelehnt, geben dem gesamten Titel ein ganz anderes Gefühl und fügen sich großartig ein.

„What Is the Matter“ beginnt mit einem Riff, das ich so gerne mal wieder von METALLICA gehört hätte. Der Gesang hat hier anfangs in der Strophe sogar einen Effekt drüber, der an den ein oder anderen OASIS-Titel erinnert. Allerdings finde ich den Refrain etwas zu ruhig. Bei „Self-Confidence“ finde ich letztendlich die Melodie aus „Swim“ wieder. Auch hier bleibt die Strophe relativ ruhig, als das Schlagzeug dazu kommt, könnte man sogar von einer typischen Popnummer ausgehen (und ernsthaft, warum nicht – es gibt eh zu wenig gute Musik im Radio). Wäre ich der Verantwortliche einer Radiostation, ich hätte diesen Song schon längst laufen lassen.

Fazit: SPIN MY FATE haben sich mit Tides einen Meilenstein gesetzt, den sie erst einmal überbieten müssen. Der energiegeladene Opener „Tides“, der stadionverdächtige „Fix Me“, das großartige „Lullaby“ und der Ohrwurm „Self-Confidence“ lassen nichts übrig, was das moderne Rock-Herz vermissen würde. Ein Album, wie es besser kaum sein könnte.

Bewertung 9 von 10 Punkten

Hörtipps: Tides, Fix Me, Devil’s Advocate, Lullaby, Self-Confidence

Tracklist:

  1. Tides
  2. This Ends Now
  3. Fix Me
  4. Dying Day
  5. Devil’s Advocate
  6. Afterglow
  7. Slipping Away
  8. Lullaby
  9. No Solutions
  10. Swim
  11. Jump Song
  12. What is the Matter
  13. Self-Confidence

Besetzung:

Leadvocals: Jan Kattner

Gitarre, Backings: Simon Bosse

Bass, Backings: Christopher Gasse

Schlagzeug: Jonas Bertels

 

Info:

Musikrichtung: Rock/Metal

VÖ-Datum: 19.05.2017

Label: BigVish Records

Herkunft: Deutschland:

Facebook: https://www.facebook.com/spinmyfate/

Website: http://spinmyfate.de/

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Musik

Album-Review: Avenged Sevenfold – The Stage

Na, das war doch mal eine Überraschung. Da wartet man tagelang auf das exklusive Facebook-Live-Konzert von AVENGED SEVENFOLD, um dann etwas enttäuscht nur vier Songs zu hören. Am Ende allerdings wirkt der ganze Gig wie ein epischer Mic-Drop. Die Kamera schwenkt nach oben und man sieht: „New Album available now!“ Bäm! 9. Dezember? Wir bitten euch. Wozu drei Monate warten? Oder, um es mit den Worten Oliver Kahns zu sagen: „Da ist das Ding!“

Nun sind also alle überrascht (besonders Warner Music und Wikipedia, deren A7X-Eintrag bis heute, 31.10.16, noch nicht aktualisiert wurde) und ich habe teilweise das Gefühl, dass viele nicht wirklich wissen, was sie jetzt damit anfangen sollen. Einige Musikmagazine besonders, teilweise allerdings auch Fans. Für mich war es Marketing vom Feinsten. Aber wie wirkt eigentlich das Album? Was man nicht vergessen darf: Es handelt sich bei The Stage, so der offizielle Name der Scheibe, um das erste Konzept-Album von A7X. Der erste Eindruck war eher weniger vom Hocker reißend, aber je mehr ich die Songs laufen lasse, desto besser kommen sie an.

Der Titelsong „The Stage“ ist ja bereits in der Vergangenheit ausgiebig von unserem Mitarbeiter des Monats – ach was, Mitarbeiter des Jahres (Bobo, das hast du dir verdient!) – analysiert worden. Deshalb werde ich dazu nicht allzu viele weitere Worte verlieren. „Paradigm“ ist im Gegensatz zum Opener deutlich kürzer, aber dafür auch viel progressiver. Mir gefällt der treibende Refrain sehr, auch die Passage danach geht mir gut ins Ohr. Das in zwei Teile gegliederte Solo überzeugt mich besonders mit der thrashigen Rhythmusgitarre im Hintergrund. Kurz darauf kann M. Shadows wieder sein gesamtes Gesangstalent beweisen. Für mich eine tolle Nummer.

„Sunny Disposition“ erinnert mich teilweise stark an OPETH. Besonders Intro und Strophe wirken sehr düster und könnten glatt aus der Feder der Jungs aus Schweden stammen. Richtig cool finde ich auch den Einsatz der Blasinstrumente, die dem ganzen Titel einen angejazzten Touch verleihen. Stark. Die Experimentierfreude der Band hat nicht nachgelassen. Der erste richtige Kracher folgt mit „God Damn“. Das bekommt man schon problemlos beim Intro mit. Hier werden einem Thrash-Riffs der ersten Klasse um die Ohren gehauen. Mich erinnert das Konstrukt an Songs wie „God Hates Us“ (ist es eigentlich Ironie, dass in beiden Songnamen „God“ erwähnt wird?). Cool ist auch der Wechsel zwischen ruhig und heftig thrashend. Das Solo ist mit seinen abgespaceten Klängen einfach topp und sogar eine Mandoline darf mal kurz mitmachen. Das nenne ich mal Inklusion. Einzig Manko: Der Song ist zu kurz.

Mit „Creating God“ (jepp, „God“ again) geht es wieder groovig in Richtung Hard Rock. Das ein oder andere Riff erinnert mich leicht an STONE SOURs Come What(ever) May, da ich aber eh ein großer Fan dieses Albums bin, kreide ich das eher positiv an. Auch Brooks Wackerman darf bei dem Song mal kurz beweisen, dass er ein verdammt guter Drummer ist, als während des Gitarrensolos gleichzeitig auch ein stark nach Schlagzeug-Solo riechender Part auftaucht. Richtig ruhig wird es zum ersten Mal mit „Angels“. Auch wenn ich normalerweise kein großer Fan von Balladen bin, diese finde ich sehr gelungen. Der Titel wirkt dadurch, dass die Gitarren größtenteils kein Picking verwenden, sehr düster. Wo mich der Song aber richtig einfängt ist – ihr habt es vielleicht schon erraten – das Solo. Bisher habe ich noch kein Synyster-Gates-Solo gehört, das so dermaßen stark angebluest war wie dieses, besonders im zweiten Teil. Will er sich etwa mit HENDRIK FREISCHLADER anlegen? Sollte er sein lassen. Das Duell kann er in unseren Augen nicht gewinnen. Zumindest wenn es um Blues geht.

Als ich das Album zum ersten Mal hörte, dachte ich kurz, dass „Angels“ gar nicht aufhört. Wäre cool gewesen, aber da „Simulation“ ähnlich ruhig anfängt, kommt man tatsächlich auf solche Gedanken. Allerdings hört man hier recht schnell die ersten Töne, die stark an die City of Evil (Gates‘ Divebombs, anyone?) erinnern lassen, bevor es dann wieder zurück ins Jetzt geht. Ich finde den Wechsel gelungen. Stark ist auch das wie ein Hörspielelement wirkende Ende, dass mich an das METALLICA-Video zu „One“ denken lässt. Insgesamt eine verdammt coole Nummer, auch wenn ich eventuell tatsächlich „Angels“ und „Simulation“ zusammengelegt hätte. Auch „Higher“ geht mit Piano sehr ruhig los. Anders als bei „Acid Rain“ vom Vorgängeralbum Hail to the King bleibt er aber nicht so ruhig, sondern entwickelt sich recht schnell zu einem soliden Rocksong mit starkem lateinamerikanisch geprägten Schlagzeug während der Strophe. Das Ende finde ich besonders cool, da ich es so noch nie von dieser Band gehört habe. Bisher gibt es generell auf diesem Album nicht einen Titel, der mich denken lässt, dass es ein vollkommen typisches AVENGED SEVENFOLD-Album sei. Ändert sich das noch?

Zumindest nicht mit „Roman Sky“, der auch wieder recht ruhig und atypisch beginnt. Die Nummer kommt fast komplett ohne Schlagzeug aus, erst mit dem Orchester in der zweiten Hälfte darf auch Wackerman einsetzen. Ein bisschen sehr ruhig für meinen Geschmack. Ein Song, der eher vor sich hinplätschert. Gehört mit 5 Minuten allerdings auch zu den kurzen. „Fermi Paradox“ bringt dann wieder ein bisschen Schwung in den Schuppen. Hier hört man tatsächich wieder die typischen Metal-Gitarren-Riffs und sogar ein paar Blast-Beats, die ich allerdings woanders (*hust* AUGUST BURNS RED *hust*) schon besser gehört habe. Beim Solo wird mir ebenfalls recht schnell klar: Ja, Gates will sich mit Freischlader anlegen. Egal, ein epischer Song ist es trotzdem.

Und wo wir gerade von „episch“ sprechen: „Exist“. Eigentlich könnte ich es mit diesem Satz dabei belassen, aber dann verdient ein fast 16-Minuten-Song wiederum doch etwas mehr Aufmerksamkeit. Begonnen wird mit einem Intro, dass jeder 70er Jahre Prog-Rock-Band alle Ehre gemacht hätte (sogar die klischemäßige Wanderung eines spacigen Tons vom linken zum rechten Ohr und zurück ist drin), bevor es dann die (aha!) für A7X typischen zweispurigen Gitarrenläufe auf die Ohren gibt. Das darauf folgende Riff beinhaltet Melodien, die stark an die frühen Computerspiele (oder auch einige Spielautomaten) erinnern. Der Titel ist weitestgehend instrumental bis auf eine kurze Gesangspassage und einen eingesprochenen Teil von niemand geringerem als Neil DeGrasse Tyson, einem der renommiertesten Astrophysiker unserer Zeit. Der längste Song der Bandgeschichte und tatsächlich ein geniales Werk.

Fazit: Ich glaube, dass es sich bei The Stage um ein Album handelt, das den meisten nur zwei Optionen lassen wird: Lieben oder Hassen. Dazwischen wird es schwierig. Ich denke, von den geschriebenen Eindrücken her wird recht schnell deutlich, auf welcher Seite ich aufzufinden bin. Für mich, und ich weiß, dass mich wahrscheinlich viele dafür unverständlich anschauen werden, hat das Album Potenzial, sich zum besten Album der Bandgeschichte zu entwickeln. Gegenmeinungen bitte in die Kommentare.

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Hörtipps: Schwierig, aber wenn ihr mich zwingt, dann „The Stage“, „God Damn“, „Angels“ und für die langfristig unbeschäftigten „Exist“

Tracklist:

  1. The Stage
  2. Paradigm
  3. Sunny Disposition
  4. God Damn
  5. Creating God
  6. Angels
  7. Simulation
  8. Higher
  9. Roman Sky
  10. Fermi Paradox
  11. Exist

Besetzung:

  • Gesang: M. Shadows
  • Lead-Gitarre: Synyster Gates
  • Rhythmus-Gitarre: Zacky Vengeance
  • Bass: Johnny Christ
  • Schlagzeug: Brooks Wackerman

Info:

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Review: Magic Eight Ball – Richest Men in the Graveyard

Es ist schon beachtlich, was man heutzutage durch Social Media alles mitbekommt. Kaum eröffnet man einen Instagram-Account, schon melden sich die ersten Bands für Reviews. So geschehen bei MAGIC EIGHT BALL und ich muss ehrlich sagen: Zum Glück haben wir uns für einen Account dort entschieden, sonst wären die doch glatt bei mir durchgerutscht.

Richest Men in the Graveyard heißt das neueste Werk der Band, erschienen am 2. Mai 2016. Los geht’s mit einem sehr coolen Rocker namens „Falling in Love’s Like a Vampire“, der mit einem recht melancholisch wirkenden Piano-Intro beginnt, jedoch recht schnell in eine coole, groovige Rocknummer übergeht. Die Strophe wirkt durch den Gesang recht düster, aber der Refrain geht dermaßen ins Ohr, dass man ihn für die nächsten Tage wohl nicht mehr rausbekommen wird. Ein Opener aus dem Bilderbuch. Mit „It’s Not For Me to Say“ wird es dann richtig heavy. Von der ersten Sekunde an will der Kopf einfach nicht mehr aufhören mitzunicken. Mitsingen kann man im Refrain so einfach, dass sich echt niemand zurückhalten muss. Die Nummer macht definitiv Spaß!

„Dying to Say“ kommt recht poppig rüber, gerade da die Strophe sehr melodiös gehalten wird. Das macht aber gar nichts, denn die Melodien sind so eingängig und die Gitarren dennoch so rockig, dass der Pop schon fast gar nicht auffällt. Die typische Rockballade folgt mit „Once Again“. Recht langsam, allerdings mit toller Lead gleich im Intro, wirkt der Song irgendwo wie eine Mischung aus OASIS (besonders im Refrain) und dem eher ruhigeren NEIL YOUNG.

„Eyes of the Fool“ ist ebenso stark OASIS-beeinflusst. Allerdings stört mich das auch hier nicht besonders, weil der Song eine recht starke Eigennote hat und gut ins Ohr geht. Und das trotz dem er recht ruhig und halb-akustisch aufgebaut ist. Viele der alten Leser werden wissen, dass es schwer ist mich auf diese Art zu überzeugen. Auch „If the World is Never Falling Asleep“ beginnt sehr ruhig und unverzerrt. Man merkt, dass hier ein wenig der ruhigere Teil des Albums aufgezogen wird, wodurch auch eine schöne Abwechslung reinkommt. Nach „Eyes of the Fool“ finde ich zwar auch „If the World is Never Falling Asleep“ einzeln betrachtet sehr eingängig (besonders schön ist das kurze Solo), im Albumkontext wird es mir allerdings langsam ein wenig zu ruhig.

Als hätten MAGIC EIGHT BALL genau das geahnt, kommt mit „Tomorrow Can Wait“ wieder eine verzerrte Nummer. Zwar bewegen wir uns hier immer noch im recht langsamen Tempo, aber mich überzeugt erneut das kurze Solo im Song, bevor es am Ende des Songs nochmal richtig abgeht. Gut rumgerissen. Jetzt kommt allerdings mit „Keep Me Out the Sunlight“ eine Nummer, die mich absolut vom Hocker reißt. Das Intro zeigt, dass auch Blasinstrumente gut in die Rockmusik passen (falls noch jemand gezweifelt hat), der Takt wirkt stark britisch, was bei der Herkunft der Band allerdings nicht verwundert und die Gitarren im Refrain sind so mächtig, dass sich der Kopf selbst dann bewegt, wenn man die Musikrichtung nicht mögen würde. Für mich wahrscheinlich der beste Song, den ich dieses Jahr bisher gehört habe (und das schließt die Songs der Alben von IGNITE, ADTR und den neuen A7X-Song mit ein!). Mit anderen Worten: Ich bin begeistert.

„She’s Leaving“ ist dann wieder etwas ruhiger. Ein typischer 90er-Jahre-Rocksong, wie man ihn damals recht oft im Radio hören konnte. Der Refrain ist sehr melodisch und der Backing-Gesang wirkt gut auf die Ohren. Dazu kommt das ein oder andere etwas mächtigere Riffing. Eine coole, groovige Nummer, besonders gegen Schluss. Den bildet für das Album „Darling Will“, eine weitere Ballade, die jedoch an dieser Stelle ganz anders wirkt. Ich höre ein wenig späte BEATLES (respektive auch JOHN LENNON) heraus. Eine schöne Nummer, zu der man sicher super tanzen könnte.

Fazit: Richest Men in the Graveyard ist ein gutes Rockalbum mit leichten Ausflügen in den Pop und beinhaltet den bisherigen Song des Jahres (zumindest für mich). Super Melodien, recht abwechslungsreich und doch oft sehr mächtig können mich MAGIC EIGHT BALL mit der Scheibe durchaus überzeugen. Ein Hoch auf Instagram!

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Hörtipps: „Falling in Love’s Like a Vampire“, „It’s Not For Me to Say“, „Eyes of a Fool“, „Keep Me Out the Sunlight“ (!!!)

Tracklist:

  1. Falling in Love’s Like a Vampire
  2. It’s Not For Me to Say
  3. Dying to Say
  4. Once Again
  5. Eyes of a Fool
  6. If the World’s Never Falling Asleep
  7. Tomorrow Can Wait
  8. Keep Me Out the Sunlight
  9. She’s Leaving
  10. Darling Will

Besetzung:

Gitarre, Bass, Keyboard, Gesang: Baz Francis
Bass, Gitarre: Dave Draper
Schlagzeug: Jason Bowld

 

Musikrichtung: Rock, Power Pop

VÖ-Datum: 2. Mai 2016

Label: n.a.

Herkunft: Großbritannien

Facebook: www.facebook.com/ilovemagiceightball/

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Ignite – A War Against You

IGNITE sind in den letzten Jahren nicht wirklich bekannt dafür gewesen, oft Alben zu veröffentlichen. Aus diesem Grund war es umso erstaunlicher, mal wieder einen Release zu bemerken. Vielleicht hat es auch deshalb so lang gedauert, bis ich darauf aufmerksam geworden bin. Jedenfalls liegt das Veröffentlichungsdatum für A War Against You im Januar (der achte, um genau zu sein). Na ja, ein Review muss es aus meiner Sicht trotzdem geben, wenn auch in diesem Fall ganze 10 Monate zu spät.

Gleich der erste Song macht deutlich: IGNITE haben nichts, aber auch gar nichts verlernt. „Begin Again“ startet mit einem kurzen a capella, bevor die Wucht der Gitarren einem sofort die Mütze vom Kopf pustet. Natürlich bewegen wir uns hier bandüblich im Skate Punk (oder auch Melodic-Hardcore genannt). Besonders die Texte machen mir immer wieder Spaß. Melodischer Gesang und motivierende Texte, was will man von einem Opener in dieser Musikrichtung mehr erwarten? Und wie war das nochmal mit der Motivation? Wenn man einmal im Flow ist, dann kann einen nichts mehr aufhalten. Diese Message wird bei „Nothing Can Stop Me“ sowohl textlich als auch musikalisch deutlich rübergebracht. Ein Song mit Power, der einem fast keine Chance zum durchatmen lässt. Einer meiner absoluten Favoriten. Skate Punk at its best.

„This is a War“ beginnt mit ziemlichen Heavy-Gitarren. Die Strophe trägt allerdings fast durchgängig der Bass. Beim Refrain kommt man wieder aus dem imaginären Moshen nicht mehr raus. Das ist ein Anfang, den ich so bei fast noch keinem Album besser gehört habe. Selbst die guten alten PENNYWISE, für die IGNITE-Sänger Zoltán Teglás ja kurze Zeit gesungen und sogar 2012 das Album All or Nothing eingesungen hatte, bekommen hier wahrscheinlich ein paar Schweißperlen auf der Stirn. Mit „Oh No, Not Again“ fährt die Band zum ersten Mal das Tempo etwas runter. Textlich handelt es sich hier um einen absoluten Anti-Kriegs-Song und darum, wie speziell die westlichen Länder immer wieder Gründe finden, andere Länder zu bekriegen und es der Gesellschaft zu verkaufen. Besonders die Textzeile „If this is liberation then we’re all insane“ ist mehr als überzeugend.

Wie schon beim aktuellen A DAY TO REMEMBER-Album, das wir letzte Woche rezensiert haben, gibt es natürlich auch hier einen Song für die klassischen Teenie-Komödien-Anfangssequenzen. Dieser bietet sich mit „Alive“ vollkommen logisch an. Vom Songwriting her ändert sich zu den Vorgängern nicht viel, was allerdings auch nicht großartig zu erwarten war. Ein Song zum Durchatmen und dahinplätschern lassen. Ganz geeignet, denn mit „You Saved Me“ geht es wieder mit Vollgas weiter. Hier finde ich besonders die Gitarrenriffs in der Strophe und die absolut geniale Rhythmusarbeit im Chorus vollkommen gelungen. Überhaupt der Chorus: Wer hier nicht mitsingt ist entweder stumm oder zu heiser um die richtigen Töne zu treffen. Absolute Hörempfehlung meinerseits.

„Rise Up“ beinhaltet einen der für mich absoluten textlichen Höhepunkte. Der Song überzeigt instrumental vollkommen, der Text setzt ihm die Krone auf. Hier geht es speziell darum in negativen Situationen nicht aufzugeben, sondern daran zu wachsen. Eine Lebensweisheit, die sich alle deutlich zu Herzen nehmen sollten. „The moment will come through the darkest of times“. Einfach top. Mit „Where I’m From“ wird es, man ahnt es vielleicht am Titel, sehr autobiografisch. Musikalisch überzeugt mich der Titel zwar ganz gut, textlich allerdings finde ich ihn nicht so pralle, auch wenn es um das Migrantenleben in den USA geht. Gerade nach der Bombe, die mit „Rise Up“ geplatzt war, lässt der Text hier ein wenig zu Wünschen übrig.

Das verbessert sich mit „The Suffering“ wieder. Gesellschaftskritik ist ja bei IGNITE nichts Neues, deshalb auch nichts Verwunderliches, wenn es hier ein Statement gegen Hass und Gleichgültigkeit gibt. Die Nummer ist wieder stark melodisch, wie man es von den anderen Songs bereits gewohnt ist, jedoch mit wenig über zwei Minuten stark eingekürzt. „How is This Progress“ ist wiederum für mich linksversifften Gutmenschen (Achtung: Selbstironie) einer der textlich stärksten Titel der Platte. Hier kommt das böse K-Wort zum Einsatz: Kapitalismuskritik. Es geht um die nicht enden wollende Umweltverschmutzung, Ölförderung und Überfischung der Ozeane zu Gunsten des Profits (einen schönen Gruß an Nestlé und Konsorten). Letzteres zeichnet IGNITE ja auch in ihrem Engagement für die Non-Profit-Organisation Sea Shepherd aus.

Man kann sich nicht helfen, aber irgendwie scheint es bei „You Lie“ um gewisse amerikanische Präsidentschaftskandidaten zu gehen. Wobei, was heißt „gewisse“? Wohl eher um beide. „You Lie, I see it in your face, you lie, I’ll never know your place“. Ziemlich treffend. Untermalt wird das Ganze mit einem sehr agressiven musikalischen Ton, der am Ende mit einem einfachen Akkord abschließt und wohl das Ende der Welt darstellen könnte. Ich find’s super. „Descend“ beginnt etwas ruhiger und man wartet schon ein wenig auf ein balladeskeres Unternehmen, jedoch wird man recht schnell mit heftigen Drums wach gerüttelt. Das Kopfnicken hört ja schon seit Längerem nicht mehr auf (sei es wegen der Musik oder wegen der Texte oder, mein Gott, vielleicht sogar beidem) und kann auch hier getrost fortgesetzt werden.

Balladesk, balladesk, da war doch was: Ah ja: „Work“. Auch wenn der Song elektrisch ist, wirkt er durch das fehlende Schlagzeug und den gepickten Refrain doch weitaus ruhiger als alles anderes was vorher auf der Platte geschah. Und ja, selbst eine Akkustikgitarre soll darin vorkommen. Boah. Krass. Auf die Lyrics brauche ich, glaube ich, nicht besonders eingehen. Wer das Review bis hierher gelesen hat, kann sich wahrscheinlich denken, dass ich den Aussagen Teglás‘ nicht abgeneigt bin. Allerdings kann ich nicht für den Hidden Track bürgen. Ja, es gibt einen Hidden Track. Wobei er für mich als LP-Besitzer nicht wirklich „hidden“ war. Aber gut. Es handelt sich musikalisch noch einmal um „Where I’m From“, aber, wie passend, in der Muttersprache des Sängers: Ungarisch. Da hören meine Sprachkenntnisse, genauso wie die Platte, leider auf, sorry.

Fazit: Heavy, melodiös, kraftvoll und voller Hooks, sodass das Hirn gar nicht mehr weiß, mit welchem Song es am nächsten Tag aufwachen will. Weil die alle gut sind. Alle. Zwar kann man hier und da ein paar Abstriche machen, aber ohne Mist, ich bin schon mit jedem Song im Ohr aufgewacht. Sogar mit der ungarischen Version von „Where I’m From“. Mann, war das verwirrend.

Bewertung: 9 von 10 Punkten

Hörtipps: „Nothing Can Stop Me“, „This is a War“, „You Saved Me“, „Rise Up“, „How is This Progress?“

Tracklist:

  1. Begin Again
  2. Nothing Can Stop Me
  3. This is a War
  4. Oh No, Not Again
  5. Alive
  6. You Saved Me
  7. Rise Up
  8. Where I’m From
  9. The Suffering
  10. How Is This Progress?
  11. You Lie
  12. Descend
  13. Work

Besetzung:

Gesang: Zoltán Teglás

Gitarre: Brian Balchack

Gitarre: Kevin Kilkenny

Bass: Brett Rasmussen

Drums: Craig Anderson

 

Musikrichtung: Melodic Hardcore / Skate Punk

VÖ-Datum: 08.01.2016

Label: Century Media

Herkunft: USA

Facebook: www.facebook.com/igniteband/

Website: www.igniteband.com

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Musik

A Day To Remember – Bad Vibrations

Da diese Seite ja ursprünglich für Reviews konzipiert war, dachte ich mir heute, dass es vielleicht mal wieder ein Review geben sollte, um das zu untermalen. Passend dazu habe ich Anfang September von der neuen A DAY TO REMEMBER-Scheibe Bad Vibrations erfahren, die am 2. September herauskam. Da die Band schon immer mal auf meiner Liste stand , wollte ich mir die Chance dieses Mal nicht entgehen lassen.

Trotz meiner fast nicht existenten Vorbelastung der Band gegenüber (ich kannte vorher ehrlich gesagt nur „The Downfall of Us All“) muss man natürlich erwähnen, dass ich musikalisch stark in dieselbe Richtung ziele. Von daher machte auch der erste Song, der Titeltrack, auf mich einen starken ersten Eindruck. Sehr corelastig, ein guter Breakdown und dennoch melodisch macht er sich recht gut als Opener.

Es folgt „Paranoia“, der ein wenig poppiger rüberkommt, was aber nur daran liegt, dass der Refrain sehr gesangslastig ist und es selbst jemandem, der nicht so gern mitsingt (ich hebe mal schuldig die Hand), einfach nicht möglich macht dem Mitsingen zu widerstehen. Mit „Naivety“ schlägt die Band dann den Weg in den Skate Punk ein, wenn auch nicht so politisch wie bspw. IGNITE. Bisher verwundert es mich nicht, dass alle der drei ersten Songs auch als Videos verfilmt wurden.

Mit „Exposed“ geht es wieder in Richtung Metalcore. Mir gefällt die Mischung auf der Platte aktuell recht gut, so wie auch dieser Song. Starke Riffs, ein heavy Breakdown, was will das Core-Herz mehr in einem solchen Moment? „Bullfight“ läuft während der Strophen in Richtung Skate Punk und Post-Hardcore, aber spätestens gegen Ende des Songs wird auch hier wieder ein Breakdown vom Feinsten geboten. Sicher ist der Song nicht jedermanns Sache, aber er gibt das Spektrum der Band meiner Meinung nach recht gut wieder.

Auch „Reassemble“ ist ein recht harter Titel, der am Ende mit einem ziemlich melancholischen Ende aufwartet. Allerdings fühle ich mich auch hier nicht enttäuscht. Es ist das, was man nach dem Anfang des Albums erwartet. „Justified“ überzeugt mit einem großartigen Gitarrenriff im Chorus, dass mir persönlich sehr eingängig ist. Der Song selbst ist anfangs melodischer als die Vorgänger und nur von kurzen Shout-Passagen geprägt. Alles in Allem haben wir hier wohl wieder den Post-Hardcore auf dem Ohr. Abwechslungsreich ist Bad Vibrations bisher auf jeden Fall. Top.

„We Got This“ ist dann genau der reine Skate Punk-Titel der noch fehlte. Sowohl textlich als auch musikalisch geht es hier in Richtung dieser typischen Teenie-Komödien-Titelsongs, bei denen man meistens ein amerikanisches 70er-Jahre Cabrio über die Golden-Gate-Bridge fahren sieht und der sich meistens mit dem letzten High-School-Jahr befasst. Na ja, für mich ein Song, der in Ordnung ist, aber auf Dauer nicht so stark überzeugt wie die Nummern davor. Und nein, es liegt nicht am fehlenden Breakdown. Klingt eher wie eine härtere Version von KIDS IN GLASS HOUSES oder YOU ME AT SIX. Nicht schlecht, aber auch nicht großartig und vom Stuhl werfend. Das Ganze ändert sich auch mit „Same About You“ nicht. Schon ein bisschen schade. Ich bräuchte jetzt mal wieder was härteres. Der Mini-Breakdown kurz vor Schluss reicht mir da leider nicht.

Beim nächsten Song überzeugt mich der Titel bereits. „Turn Off the Radio“ ist tatsächlich wieder etwas härter, jedoch immer wieder untersetzt mit recht poppigem Gesang und einem Chorus, der wieder mal in Richtung YOU ME AT SIX geht (ich hoffe, die Ironie sieht man). Und auch wenn der Titelname auf einer musikalischen Ebene angewandt werden könnte, ist der Text doch überraschend politisch. Am Schluss kommt mit „Forgive and Forget“ eine mit Geigen untermalte Ballade, die sehr schön unter die Haut geht. Der Refrain wirkt zwar anfangs durch das Arrangement des Schlagzeugs sehr poppig, der Höhepunkt ist für mich jedoch der Ausbruch in die verzerrten Gitarren zu Mitte des Songs. Spätestens hier stellen sich die Haare an den Armen komplett senkrecht. Cooler Abgang.

Fazit: A DAY TO REMEMBER überzeugen mit einem recht abwechslungsreichen Album, bei dem ihnen am Ende ein wenig die Luft ausgehen zu scheint. Das wird allerdings gut mit textlichen Mitteln und einer recht gelungenen Ballade zum Schluss gut gerettet. Für mich ein fast perfektes Album.

Hörtipps: „Paranoia“, „Naivety“, „Bullfight“, „Justified“, „Forgive and Forget“

Bewertung: 9 von 10 Punkten

Tracklist:

1. Bad Vibrations

2. Paranoia

3. Naivety

4. Exposed

5. Bullfight

6. Reassemble

7. Justified

8. We Got This

9. Same About You

10. Turn Off the Radio

11. Forgive and Forget

Besetzung:

Vocals: Jeremy McKinnon

Lead-Gitarre: Kevin Skaff

Rhythmus-Gitarre: Neil Westfall

Bass: Joshua Woodard

Schlagzeug: Alex Shelnutt

Musikrichtung: Post-Hardcore, Metalcore, Skate Punk, Pop Punk

VÖ-Datum: 02.09.2016

Label: ADTR Records

Herkunft: USA

Facebook: https://www.facebook.com/adtr

Webseite: www.adtr.com

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CD-Review: Congoroo – Up There, Not Here

Ihren Abwechslungsreichtum hatten CONGOROO ja bereits auf ihrem ersten Album No, Monkey no!nachgewiesen. Auch auf ihrem zweiten Album Up There, Not Here hat sich bei dem Thema nichts verändert. Eins fällt aber trotzdem auf: Anders als bei der Debütplatte handelt es sich hier nicht um ein Konzeptalbum. Ob die Jungs damit noch besser werden?
 
Los geht’s mit „Dr.“, einem ordentlich abwechslungsreichen, coolen Rocker, der als guter Opener mehr als gerechtfertigt ist. „Safety“ versetzt mich im Intro in leichte Skatepunk-Stimmung a lá ZEBRAHEAD, was auch während der Strophe nicht aufhört. Erst der Refrain wird etwas progressiv rockiger. Ab und an geht’s auch mal in Richtung erstes LOSTPROPHETS-Album, aber der Skatepunk bleibt deutlich hörbar.
 
„In My Bubble“ deutet schon im Intro einen etwas ruhigeren Songverlauf an, was sich recht schnell bestätigt. Besonders nett finde ich hier den Effekt auf den ersten Worten der ersten Strophe, da man hier wirklich den Eindruck bekommt, als würde sich Sänger Matze in einer Art Blase befinden, die seine Stimme leicht abdämpft. Cooler Produktionskniff. Auch „Shadows & Lights“ beginnt etwas ruhiger, was aber nach ein paar Sekunden schnell geändert wird. Das Riffing während der Strophe ist hier besonders cool, da fällt es kaum auf, dass der Refrain doch ähnlich ruhig ist wie der des Vorgängers.
 
Mit „Atmosphere“ wird es etwas grooviger. Das Bassintro mit den netten Effekten untermalen den Gesang und kreieren eine coole Atmosphäre, die vom Refrain weitergetragen wird. Besonders gegen Ende geht der Song mit dem akustischen Outro schön ins Ohr. Nicht nur die Namensgebung stimmt hier; auch das Songwriting glänzt ähnlich wie auf dem Debütalbum. „Beautiful“ beginnt recht hart und hält auch in der Strophe ein gewisses Metal-Flair aufrecht. Der Refrain wird dann allerdings doch etwas poppig. Trotzdem ist der Titel einer meiner Favoriten auf der Scheibe.
 
Mit „I’m Not Going Home“ kommt der wohl abwechslungsreichste Song auf Up There, Not Here. Nach funkigem Intro und ebenso funkiger Strophe wird es im Refrain schön rockig. Im Mittelteil finden die Jungs sogar Gelegenheit zu Jammen und ein Saxophon einzusetzen und irgendwie bildet sich in meinem Kopf das Bild eines gewissen amerikanischen 80er Jahre-Krimis aus Miami. Das Ende wird dann schön balladesk und noch einmal mit Saxophon untermalt. „Crushing Down Like Waterfalls“ bewegt sich stark in Richtung britischer Pop-Punk; speziell die frühen YOU ME AT SIX kommen mir dabei in den Sinn. Trotzdem bewahren CONGOROO ihren eigenen Stil dabei.
 
Auch mit „House in the Moon“ befinden wir uns in derselben Stilrichtung. Mir als KIDS IN GLASS HOUSES-Fan kommt der Titel sogar noch mehr entgegen als der vorherige, da mich hier einiges an KIGH’s Smart Casualerinnert. Zumindest bis zu dem kurzen Bruch, der mich dann doch wieder in CONGOROO-Gewässer bringt. „Paint the Sky“ ist trotz allen vorherigen Vermutungen wahrscheinlich mein absoluter Favorit. Das Intro schlägt den Gitarristen in mir einfach mal k.o. und so schnell wird der auch nicht wieder aufstehen. Die Gitarren sind hier deutlich härter, das Songwriting genau so ausgeklügelt wie schon auf dem gesamten Album und trotzdem könnte man den Titel durchaus auch im Radio laufen lassen (wenn es gute, frei empfangbare Radiosender gäbe).
 
„Nothings“ bildet den halb-akustischen Abschluss auf Up There, Not Here. Jedem Classic Rock-Fan wird bei der Nummer das Herz aufgehen. The 70s are back! Selbst im (dann elektrischen) Outro hauen die Jungs nochmal einen raus und machen auf VELVET UNDERGROUND. Mehr als nur ein tolles Ende für die Scheibe.
 
Fazit: Kaufen, kaufen, kaufen! Genau so abwechslungsreich wie das Debüt, allerdings etwas poppiger angehaucht. Daran gibt’s aber nichts zu mäkeln, da es das Songwriting einfach hergibt. Trotz der etwas langen Anlaufzeit lohnt es sich besonders durch den späteren Verlauf, das Album durchzuhören. Toller Nachfolger und für jedwede Player einfach mehr als nur geeignet!
 
Hörtipps: „Shadows & Lights“, „Atmosphere“, „I’m Not Going Home“, „Paint the Sky“
 
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
 
Tracklist:
1. Dr.
2. Safety
3. In My Bubble
4. Shadows & Lights
5. Atmosphere
6. Beautiful
7. I’m Not Going Home
8. Crushing Down Like Waterfalls
9. House in the Moon
10. Paint the Sky
11. Nothings
 
Besetzung:
Gesang: Matze
Gitarre: Stefan
Gitarre: Max
Bass: Marcel
Drums: Gregor
Musikrichtung: Alternative Rock
VÖ-Datum: 25.03.2014
Label: Calyra
Herkunft: Deutschland
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Musik

CD-Review: K U T O S I S – Dream It Away

Ist euch eigentlich schon einmal aufgefallen, dass sich in letzter Zeit sehr viele Bands aus Wales ihren Weg in die Mitte der Musikgesellschaft bahnen? Nein? … Na ja, dann seid ihr offensichtlich keine NRR-Stammleser. Damit ihr aber nicht denkt, dass ich mir das Ganze aus den Fingern sauge – darf ich vorstellen: K U T O S I S (ja, sie schreiben sich wirklich so umständlich)! Die drei kommen aus Cardiff und haben mich vor ein paar Wochen vollkommen für sich gewonnen, was allerdings bei der Flut an guten walisischen Bands in letzter Zeit nicht allzu überraschend ist (tja, die Stammleser wissen das). Ihr zweites Album Dream It Awayerschien am 30.06. und soll heute mal näher unter die Lupe kommen.

 
Klanglich bewegt sich die Scheibe zwischen zwei anderen Bands des Landes, die hier bereits Gegenstand von Reviews waren: THE JOY FORMIDABLE und WE ARE ANIMAL. Besonders letztere kommen produktionstechnisch und musikalisch stark zum Vorschein, was K U T O S I S aber keinesfalls zur Last gelegt werden soll. Aber auch die kürzlich hier erwähnten BLOOD RED SHOES könnten einen leichten Einfluss ausgeübt haben. Entsteht hier etwa ein neues Alternative-Genre?
 
Dream It Away beginnt mit „This Avalanche Is“, einem leicht verträumten und durchaus radiotauglichen Song. Dafür sorgen die hallenden Gitarren und der angenehme Backing-Gesang. Diesem netten Opener folgt „Old Judas“, der mich zum ersten Mal an die Kollegen von WE ARE ANIMAL erinnert. Die Nummer wird wie dort stark vom Bass dominiert und ist mit einigen Effektspielereien versehen.
 
Die erste Überraschung ist „Crystal Beach“, der vielleicht sogar noch etwas radiotauglicher ist als der „This Avalanche Is“. Die dezent im Hintergrund begleitende akustische Gitarre und kurzen E-Gitarren-Leads harmonieren gut mit dem melodiösen Gesang. Ein nettes Gesamtgebilde, das durchaus zu recht zur ersten Single wurde. „Horizons“ dagegen ist etwas alternativer und der erste Song, der andeutet zu was die drei außerdem so fähig sind. Der verzerrte Bass und die nun etwas deutlicher wahrnehmbare Gitarre – sogar mit den ersten Disharmonien – bilden wieder ein starkes Konstrukt, das vom Schlagzeug genau so unterstützt wird, wie man sich das vorstellt.
 
„Night Surf“ erinnert mich wieder stark an WE ARE ANIMAL, was hauptsächlich an der Spielweise und Produktion des Schlagzeugs festzumachen ist. Bei dem Song ist der Name Programm, denn während der gesamten Spielzeit kommt man sich vor, als würde man auf einer Welle surfen, die immer weiter ansteigt, bevor sie schließlich, wie der Titel selbst, kurz vor der Küste zusammenbricht. Trotz seines alternativen Intros macht „Feel Love“ einen starken Schwenk in Richtung BEADY EYE bzw. OASIS, was gerade im Refrain sehr deutlich wird. Auch hier wäre eine Singleauskopplung wieder gut begründet.
 
Einer meiner Favoriten des Albums ist wohl „French Canadian Girls“, der stark durch die Gitarren-Bass-Kombination dominiert wird und durch seinen Rhythmus punktet. Besonders stark ist der Teil gegen Ende, als sich der Song noch einmal nett bis zum letzten Refrain aufbäumt. Mit „Something in the River“ folgt der mit fünfeinhalb Minuten längste Track auf Dream It Away. Am Anfang noch etwas ruhiger und düster, baut sich im Verlauf doch ein recht mystischer Klang auf, der hauptsächlich auf dem verzerrten Bass und der disharmonischen Gitarre basiert und ziemlich gut ins Ohr geht.
 
Auch „Short Stories“ bleibt etwas ruhiger und durch seinen Refrain doch recht poppig. Die Gitarren allerdings werden im Verlauf des Albums immer schräger, was man auch hier wieder bemerkt. Mit „Fear of Flying“ legen die drei Waliser noch ein paar Effekte drauf: der Hall auf dem Gesang und der stark verzerrte Bass machen den Song viel mystischer und rücken ihn in Richtung der ersten Scheibe von THE JOY FORMIDABLE. Disharmonien dürfen natürlich auch hier nicht fehlen und der Refrain bleibt einfach im Ohr hängen.
 
Zum Höhepunkt – auch in Sachen „schräg“ – kommt es mit „Volcano“. Zwar fängt die Nummer ebenfalls ziemlich ruhig an, aber schon der Gesang wirkt hier für ungeübte Ohren recht gewöhnungsbedürftig. Später bauen sich die Gitarren – eben wie ein Vulkanausbruch – immer stärker bis zu einer massiven Disonanz auf, bei der man bei zu lauten Hören definitiv mit Verdacht auf Tinitus zum Ohrenarzt gehen wird.
 
Fazit: Textlich ist zwar bei der Band nicht allzu viel los, was an einigen Songs hörbar ist, allerdings spricht bei K U T O S I S auch eher die Musik und bei dem Songwriting braucht sich niemand zu verstecken. Mystisch, teilweise düster, aber trotzdem nicht zu depressiv läuft Dream It Away sehr gut durch. Wer das Geld und einen Plattenspieler hat, sollte sich dann auf jeden Fall auch die LP zulegen, den dieses Album ist definitiv Vinyl-geeignet.
 
Hörtipps: „Crystal Beach“, „French Canadian Girls“, „Something in the River“, „Volcano“.

Zu Hören gibt es die Scheibe übrigens hier: kutosis.bandcamp.com/album/dream-it-away
 
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
 
Tracklist:
1. This Avalanche Is
2. Old Judas
3. Crystal Beach
4. Horizons
5. Night Surf
6. Feel Love
7. French Canadian Girls
8. Something in the River
9. Short Stories
10. Fear of Flying
11. Volcano
Musikrichtung: Indie
Erscheinungsdatum: 30.06.2014
Label: Jealous Lovers Club
Herkunft: Wales
 
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Musik

EP-Review: I Fight Lions – Sesiwn C2

Sie schlagen wieder zu! I FIGHT LIONS, ihres Zeichens Band meines persönlichen letztjährigen Albums des Jahres, haben erneut eine kleine Kurz-EP veröffentlicht. Produziert wurde das Ganze von Ex-KIDS IN GLASS HOUSES und THE BLACKOUT-Produzent Romesh Dodangoda, wodurch ein durchaus verändertes Klangbild entstand.
 
Sesiwn C2 klingt rockiger als das selbstbetitelte Debütalbum. Der Gesang ist nicht ganz so laut wie auf dem Vorgänger – eine Sache, die bei uns NRR-Schreibern damals für eine kleine Diskussion gesorgt hatte. Die Gitarren haben etwas mehr Druck, was besonders beim Intro des Openers „Geiriau Iawn Ar Goll“ auffällt. Ein leichter Hall auf dem Gesang sorgt ebenfalls für einen überraschenden Effekt. Das Songwriting nimmt sich im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls nicht besonders viel. Es scheint als hätten die Jungs ihren Stil vorerst gefunden.
 
Besonders hervorheben möchte ich „Gwefr y Gwyll“ (über die Sprache habe ich ja schon in den ersten zwei Reviews genug Worte verloren, was es trotzdem nicht einfacher macht, die Titel zu buchstabieren bzw. gar auszusprechen). Die Nummer erinnert mich produktionstechnisch stark an die ein oder andere THE BLACKOUT-Produktion, auch wenn sich das musikalisch natürlich nur wenig vergleichen lässt. Was besonders hervorsticht sind der Refrain und der kleine Aufbau gegen Ende, durch den der Titel noch einmal stark an Kraft zulegt.
 
Der leider bereits letzte Titel der EP ist „Y Dyddiau Aur“, der recht ruhig beginnt und durch seine Struktur durchaus auch auf dem Vorgänger hätte landen können. Pluspunkt der EP ist die Produktion, die mir persönlich gut gefällt und eventuell auch im Vergleich mit dem Album besser abschneiden kann. Die musikalische Weiterentwicklung war auf einer EP nicht zu erwarten, daher fällt das Songwriting weder positiv noch negativ ins Gewicht. Die Anzahl der Titel allerdings ist ein kleines minus, da mir drei Lieder ein bisschen zu wenig sind.
 
Hörtipp: „Gwefr y Gwyll“
 
Die EP gibt es übrigens kostenlos hier: http://ifightlions.com/album/sesiwn-c2. Wenn man ein oder zwei Euro zuviel auf dem Konto hat, kann man diese allerdings auch als kleine Spende an die Jungs weiterleiten.
 
Bewertung: 6 von 8 Punkten
 
Tracklist:
1. Geiriau Iawn Ar Goll
2. Gwefr y Gwyll
3. Y Dyddiau Aur
 
Besetzung:
Vocals, Gitarre: Hywel Pitts
Gitarre: Dan Owen
Bass: David Thomas
Drums: Rhys Evans
Musikrichtung: Alternative Rock
Erscheinungsdatum: 19.05.2014
Label: n.a.
Herkunft: Wales
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Musik

CD-Review: Blood Red Shoes – Blood Red Shoes

Seit THE JOY FORMIDABLE mich in ihren Bann gezogen haben, finde ich es ja immer wieder erstaunlich, wie wenig Leute so viel Energie in ihre Musik übertragen können. BLOOD RED SHOES sind ein ebenso gutes Beispiel für mein Erstaunen, zumal sie nur zu zweit ähnlich viel Energie produzieren. Das neueste selbstbetitelte Album erschien Ende Februar und wird diese Woche von mir unter die Lupe genommen.
 
Leider kenne ich die früheren Werke der Band nicht, weshalb mir dort keine Vergleichsmöglichkeiten offen stehen und ich dadurch rein auf meinen Geschmack vertrauen werde. Aufgenommen und produziert wurde die Scheibe in Berlin, ohne Produzenten (ja, auch das ist ein Weg, den manch andere Band eventuell einmal gehen könnte).
 
Blood Red Shoesbeginnt mit dem instrumentalen Opener „Welcome Home“, der vor Energie nur so strotzt und ordentlich mitzieht. Man merkt eigentlich schon von Anfang an nicht ein bisschen, dass es sich hierbei nur um zwei Personen handelt. „Everything All At Once“ folgt gleich im Anschluss. Treibende Strophe, Effekte auf dem Mikro (wie ich es auch schon von TJF gewohnt bin) und generell eine sehr interessante Art des Songwritings.
 
„An Animal“ ist der Song, der mich auf die beiden erstmals aufmerksam gemacht hat. Mir gefällt besonders das leicht punkige Riff der Strophe und der rockige Endspurt. Leider ist der Titel für meinen Geschmack etwas zu kurz, live aber dafür umso rockiger. Bei „Greysmoke“ wird erstmals der Gesangspart getauscht. Wo vorher hauptsächlich Schlagzeuger Steven Ansell gesungen hat und Gitarristin Laura-Mary Carter die Backings übernahm, dreht sich das in der Nummer zum ersten Mal um. Der Song ist etwas ruhiger, etwas mehr Indie als die beiden Vorgänger und sorgt damit für etwas Abwechslung.
 
Auch „Far Away“ beginnt etwas ruhiger. Der Gesang wechselt zwischen beiden hin und her und erinnert mich im Refrain stark an die erste TJF-Platte, was bei mir Punkte einbringt, da der Song trotz allem eine ganz eigene Note besitzt. „The Perfect Mess“ legt dann wieder einen Zahn zu, mehr Rock, weniger Mystik. Die Strophe geht trotzdem durch die tiefen Gitarrenklänge leicht in Richtung Doom (wobei mir besonders JEX THOTH in den Sinn kommen), auch wenn der Song um einiges schneller ist. Wieder gefällt mir das stark rockige Ende, ein Stil, mit dem sie bei mir offene Türen einzurennen scheinen.
 
„Behind a Wall“ ist anfangs wieder ein ruhigerer Vertreter, sorgt aber im Refrain bei mir für einen Instant-Dauerohrwurm, der nur noch von einem späteren Song getoppt wird. Bisher macht die Scheibe einen recht guten Eindruck und läuft auch ohne Probleme oder den Drang, jetzt einmal etwas anderes hören zu wollen, durch. „Stranger“ ist ein weiterer Ohrwurmkandidat. Das Intro erinnert mich an LOSTPROPHETS‘ „Sway“ (ja, genau; die Band, über die niemand mehr reden will/kann/darf). Generell geht es hier etwas mystischer zu, was sicher auch mit der angenehmen Stimme der Gitarristin zu tun hat und mir gut in die Ohren geht. Mein Trommelfell kann für gute vier Minuten etwas entspannen.
 
Der absolute Ohrwurm folgt allerdings mit „Speech Coma“, der vor Gitarreneffekten strotzt und im Refrain dafür sorgt, dass man einfach mitmachen muss. Die musikalische Explosion gegen Ende des Titels sorgt dafür, dass ich mich für diesen Song als meinen Favoriten für Blood Red Shoesfestlegen kann. „Don’t Get Caught“ ist im Refrain etwas härter, als ich das von den anderen Nummern bisher gewohnt bin. Sicher ein ganz guter Song, der aber nach den drei Vorgängern untergeht, auch wenn er im Mittelteil einen starken Moment hat.
 
„Cigarettes in the Dark“ überzeugt mich mit dem leichten Hall auf dem Schlagzeug und den netten Effekten im Hintergrund, bevor er dann im Refrain erneut leicht doomig vor sich hin groovt. Den großartigen Abschluss des Albums bildet allerdings das mystische „Tightwire“, das auf LP wahrscheinlich noch viel besser zum Nachdenken anregt als es das auf CD schafft. Nach diesem Abschluss bleibt man tatsächlich erst einmal ein paar Sekunden sitzen und lässt den Titel auf sich wirken.
 
Fazit: Mystisch, rockig und energiegeladen, wenn auch hier und da ein wenig zu starr. Ein gutes viertes Album, dass mich in mehreren Momenten richtig gepackt hat, aber mich trotzdem nicht davon überzeugen kann, in den grünen Bereich zu gehören.
 
Hörtipps: „An Animal“, „Behind a Wall“, „Stranger“, „Speech Coma“, „Tightwire“
 
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
 
Tracklist:
1. Welcome Home
2. Everything All At Once
3. An Animal
4. Greysmoke
5. Far Away
6. The Perfect Mess
7. Behind a Wall
8. Stranger
9. Speech Coma
10. Don’t Get Caught
11. Cigarettes in the Dark
12. Tightwire
 
Besetzung:
Gesang, Gitarre: Laura-Mary Carter
Gesang, Drums: Steven Ansell

Musikrichtung: Alternative Rock
Erscheinungsdatum: 28.02.2014
Label: Jazz Life
Herkunft: England